1. COLLAPSE UNDER THE EMPIRE - Mercy (5:17)
Album: Recurring (2023)
Label/Vertrieb: Finaltune/Broken Silence
www.collapseundertheempire.com
„Mercy“ ist möglicherweise der freundlichste Track inmitten der ganzen Mächtigkeiten biblischen Ausmaßes wie „Genesis“, „Revelation“ oder „Apocalypse“, die das neue Album von COLLAPSE UNDER THE EMPIRE zum New-Artrock-Monumentalschinken geraten lassen. Hier gibt es weniger Gitarren, dafür mehr elektronische Elemente.
2. I AM THE MANIC WHALE - Patient AB (6:09)
Album: Bumper Book Of Mystery Stories (2023)
Label/Vertrieb: I Am The Manic Whale/Just For Kicks
www.iamthemanicwhale.com
Das vierte Album von I AM THE MANIC WHALE ist eine Prog-Wundertüte, deren Songs von ungewöhnlichen Geschichten handeln, wobei auch eine Prise Humor einfließt. „Patient AB“ basiert auf einem Artikel im „British Medical Journal“ und handelt von einer Frau, die bei sich einen Hirntumor diagnostizierte.
3. GERALD - Still Fire In A Madhouse (5:23)
Album: The Lost Tapes (2022)
Label/Vertrieb: Gerald
gerald-omniscent.bandcamp.com
Die britisch-französische Formation GERALD spielt auf ihrer Eigenproduktion hingebungsvoll mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten, Soundtracks für Filme und Serien aus dem Crime- und Mystery-Bereich zu entwerfen. Der Streifen zu dieser jazzigen Artrock-Nummer dürfte einen gewissen experimentellen Anspruch haben.
4. DOMINIC SANDERSON - Is There Calm Amongst This Chaos? (6:13)
Album: Impermanence (2023)
Label/Vertrieb: Dominic Sanderson/Just For Kicks
dominicsanderson.bandcamp.com
Ein neuer Stern am Prog-Himmel! Nach seinem Studium der Genre-Größen von Genesis und King Crimson bis hin zu Wobbler und Steven Wilson kocht DOMINIC SANDERSON nun sein eigenes Süppchen, wie man an dem hier gebotenen Song erkennen kann. Symphonisches trifft auf Trippiges, Schwelgerisches auf Chaos.
5. THE ALLIGATOR WINE - The One Who Knocks (4:52)
Album: Bones And Teeth (2023)
Label/Vertrieb: Supreme Chaos/Soulfood
www.thealligatorwine.com
Kraftvoller Rock ohne Gitarren - dafür mit prima Melodien und unwiderstehlichen Rhythmen. Alles glänzend in Szene gesetzt, mit schrägen Sounds, famosen Refrains und frechen Vocals. Jeder Song auf dem zweiten Album von THE ALLIGATOR WINE hat das gewisse Etwas. Wer braucht da noch Gitarren?
6. DOM MARTIN - Belfast Blues (3:45)
Album: Buried In The Hail (2023)
Label/Vertrieb: Forty Below/Bertus
www.dommart.in
Dass ein Belfaster den „Belfast Blues“ singt bzw. spielt, ist durchaus naheliegend. DOM MARTIN gilt in seiner Heimat als größte Gitarrenhoffnung seit Rory Gallagher und Gary Moore. Diese Kategorisierung trifft es nicht ganz, denn Martins Blues ist zwar ebenfalls virtuos, aber düsterer und durchaus eigenständig.
7. THE FOUNDATION - Mask (12:09)
Album: Mask (2023)
Label/Vertrieb: Xymphonia/Just For Kicks
thefoundationproject.bandcamp.com
Mit Unterstützung allerlei holländischer Prog-Größen hat Keyboarder Ron Lammers unter dem Namen THE FOUNDATION ein melodisches Neoprog-Konzeptwerk abgeliefert, das kaum Wünsche offen lässt. Highlight ist der Titeltrack, der alle Stärken des Albums in sich vereint. Spannend, dramatisch, atmosphärisch.
8. POOR GENETIC MATERIAL -The Star (5:33)
Album: Elsewhere (2023)
Label/Vertrieb: Poor Genetic Material
poorgeneticmaterial.bandcamp.com
Im reduzierten Kerntrio gelingt Sänger Philip Griffiths, Keyboarder Philipp Jaehne und Gitarrist Stefan Glomb wunderbar schwebender bis melancholischer Artrock. Auch in „The Star“, das modernen Starruhm beäugt, kommt das Träumerische zum Ausdruck; nur wenn man etwas schneller agiert, kommt leichte Nähe zu Saga auf.
9. PROKEN - Modern World (5:07)
Album: Dividing Times (2023)
Label/Vertrieb: 7hard/Zyx
www.proken.de
PROKEN aus München machen progressiven Hardrock mit gelegentlichen Neoprog-Einsprengseln und internationalem Anspruch. Die Songs auf ihrem Debütalbum „Dividing Times“ bieten abwechslungsreiche Arrangements und stehen für einen originellen Zugang zum Genre, wie das treibende „Modern World“ beweist.
10. LIV WARFIELD - Another Day In Paradise (4:59)
Album: The Edge (2023)
Label/Vertrieb: Leopard/Broken Silence
www.livwarfieldofficial.com
Wie schon bei den zwei Solo-Vorgängeralben der Ex-Prince-Mitstreiterin LIV WARFIELD steht auch auf „The Edge“ Power pur an erster Stelle. Beats paaren sich mit herzzerreißenden Balladen, Atmosphäre stößt auf Melodie. Der Phil-Collins-Hit „Another Day In Paradise“ wird hier deutlich druckvoller interpretiert.