Nach dem farbenfrohen „I Just Want To Be A Sound” geben sich KADAVAR wieder düsterer

10. Dezember 2025

Kadavar

Nach dem farbenfrohen „I Just Want To Be A Sound” geben sich KADAVAR wieder düsterer

Auf ihrem neuen Album „Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin“ geht es um die Zerstörung der Welt. Nicht zuletzt, weil man eher zum Low-Fi-Sound der Anfangstage zurückgekehrt ist, klingt es brachialer, finsterer, urtümlicher als der Vorgänger. Keine Sorge, neu gewonnene Hörer zu verschrecken? „Nein, warum?“, fragt Gitarrist und Sänger Christoph „Lupus“ Lindemann zurück. „Die meisten Songs sind für das letzte Album entstanden und gehören genauso zu dem Zyklus wie die auf ‚I Just Want To Be A Sound‘. Inhaltlich ist es ein anderes Thema, eher eine Beobachtung der Zerstörung unserer Welt, während es beim Vorgänger mehr um unseren Kampf mit uns selbst ging. Ich denke aber, man kann immer noch den Einfluss des letzten Albums hören. Vielleicht ist es etwas dreckiger und bedrohlicher, aber sonst ähnlich und nicht allzu weit davon entfernt.“ 

Dass die Berliner auf Missstände unserer Zeit reagieren, ist nicht neu: „Wir haben bereits 2017 ein Album namens ‚Rough Times‘ gemacht. Ich würde uns – und vor allem mich – nicht unbedingt als optimistische Personen bezeichnen. Für unsere Musik passt das allerdings ganz gut. Die Vertonung des Endes der Welt hat schließlich ihren ganz eigenen Reiz.“ Neuzugang Jascha Kreft hat als zusätzlicher Gitarrist und Songschreiber die Möglichkeiten des ehemaligen Powertrios enorm erweitert. Dass auf vertrautes Arbeitsgerät wie Tiger Bartelts altes Acrylschlagzeug zurückgegriffen wurde und auch die Arbeitsweise ähnlich war wie bei vorherigen Alben – es wurde direkt auf Bandmaschine aufgenommen –, versteht die Band als Teil der Reise und nicht als Schritt zurück. „Ich wollte nie zu den Anfängen zurück. Diese Zeiten sind unwiederbringlich vorbei“, sagt Lindemann.

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