Nach dem bejubelten Debüt auf dem Burg Herzberg Festival und mitten in einer rauschenden Club-Tour durch Europa, die noch bis zum 8. Oktober gehen soll, stellte sich der gut gelaunte Bandgründer und Frontmann Robert Jon Burrison unseren Fragen.
eclipsed: Ihr habt eure Fans im Sommer mit „West Coast Eyes“ überrascht. Der Song fällt durch superentspanntes Feeling auf, klingt im ersten Moment gar nicht nach euch.
Robert Jon Burrison: (lacht) Findest du? Nun, wir waren in Nashville, arbeiteten mit Buddy Guy und Leuten aus seinem Umfeld. Es war eine besondere und sehr entspannte Zeit. Dieses Gefühl ist dann in dem Song rübergekommen, den wir in dieser Zeit gemeinsam geschrieben haben. Vielleicht ist er nicht unbedingt typisch für uns, reflektiert die damalige Zeit aber ziemlich gut. Und die Leute scheinen ihn zu mögen.
eclipsed: Warum habt ihr den Song nicht auf dem Herzberg gebracht?
Burrison: Ganz einfach, wir haben ihn live noch nicht richtig drauf. Aber das kann noch kommen.
eclipsed: Eure musikalische Entwicklung von 2011 bis heute lässt sich gut auf eurem Livealbum und der parallel veröffentlichten DVD verfolgen. Da staunt man über einen ganzen Packen Power Rock erster Güte. Verortet ihr euch in der Tradition der Allman Brothers und von Lynyrd Skynyrd?
Burrison: Wir lieben die Allmans, aber wir lieben auch andere. Als wir anfingen, haben wir uns geschworen, uns keinerlei kommerzielle oder stilistische Grenzen aufzuerlegen. Wir sind eine Rockband und wollen unser Publikum live erreichen. Das hat uns bisher sehr geholfen, denn auf der Bühne bekommst du echt viel an Energie und Kraft vom Publikum zurück. Doch dafür musst du als Band etwas tun. Die Fans merken schnell, wenn du nicht alles gibst, dich ausruhen willst. Wir versuchen, immer 100 Prozent und mehr zu geben. Dabei soll es bleiben.
eclipsed: Im Netz findet man viel über eure Band, aber kaum Hinweise auf deine Person, auch kein Geburtsdatum. Ist das Absicht?
Burrison: Nein. Es ist nur nicht so wichtig. Es zählt, dass wir um 2011 im Orange County angefangen haben und seitdem dabei sind, uns als Band einen Namen zu machen. Wir spielen so oft wie es geht, in den USA, in Europa und anderswo. Ich bin jetzt Mitte 30 und habe als Zwanzigjähriger mit meinen Freunden beschlossen, unseren Traum zu leben. Das war anfangs nicht leicht. In Südkalifornien gibt es viele andere Bands, die länger dabei sind als wir. Um dich da durchzusetzen, musst du raus aufs Land und spielen, spielen, spielen. Und du darfst das Songschreiben nicht vergessen. Wir schreiben Songs sowohl individuell als auch gemeinsam. Je nachdem, wie es passt, ein ganz natürlicher Prozess. Da gibt es niemanden, der etwas vorgibt. Jeder kann was einbringen. Mit dieser Arbeitsweise sind wir ganz gut vorwärtsgekommen.