KING BUFFALO - Überall ist Avalon

28. August 2022

King Buffalo

KING BUFFALO - Überall ist Avalon

Mit „Regenerator“ schließt die Psychedelic-Stoner-Band King Buffalo aus Rochester im Bundesstaat New York ihre Lockdown-Trilogie ab. „‚The Burden Of Restlessness‘, der erste Teil, war sehr dunkel und trostlos. So was wollten wir nicht mehr machen“, erklärt Sänger und Gitarrist Sean McVay im Interview am Rande des Herzberg-Festivals. Sehr entspannt und aufgeräumt wirkt der Frontmann des Trios, obwohl er wenige Stunden vor dem Auftritt noch keine Setlist erstellt hat. „Von ‚Regenerator‘ werden wir wohl noch nichts spielen“, gibt er lediglich bekannt, „aber von allem davor ein wenig.“ Dafür erzählt er gern vom neuesten Werk seiner Band: „Es ist anders als alles, was wir bisher aufgenommen haben. Es ist schneller, upbeat, wir verwendeten andere Sounds. Es sollte nicht wie ein typisches Stoner-Album klingen, sondern rockiger. Es sollte auch nicht so streng durchproduziert und nicht so laut sein. Außerdem ist es optimistischer als alles, was ich bisher geschrieben habe – ungewöhnlich für mich.“

Die Albentrilogie ist eine unmittelbare Folge der Corona-Pandemie: Wie die meisten Bands hatten auch King Buffalo lange Zeit keine Gelegenheit zu touren, somit nicht viel zu tun, dafür aber einen großen Proberaum mit der Möglichkeit aufzunehmen. „Wir jammten sehr viel, ich nahm die Aufnahmen mit nach Hause, schnitt hier und da, und es waren immer noch über vier Stunden Material übrig. Eine ‚Story‘ gab es noch nicht, aber der generelle Vibe war schon da. Wir kamen auf die Idee, aus dem Material drei Alben zu machen. Jedes sollte anders klingen.“ 

Auf das erwähnte sehr düstere „The Burden Of Restlessness“ folgte das atmosphärisch-epische „Acheron“. Besonderheit: Es wurde in einem Höhlensystem unweit des Wohnortes der drei Musiker, den Howe Caverns in Howes Cave, live an einem Tag eingespielt. (Dabei entstand auch ein Konzertfilm, der auf Blu-ray und digital verfügbar ist.) Obwohl das klangliche Ergebnis bemerkenswert ist – die Tropfsteinhöhle an sich sorgt für einen besonderen Sound, teils kann man sogar das Plätschern des Wassers hören – erinnert sich Sean McVay heute eher mit leichtem Gruseln an die Aufnahmebedingungen: „Man wird vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, an die man zuvor nicht gedacht hat. Wir bauten unsere Sachen in der feuchtesten Umgebung auf, die man sich vorstellen kann. Es herrschten konstant um die 52 Grad Fahrenheit [rund 11 Grad Celsius, Anm.], was zwar nicht gerade warm ist, aber wegen der Luftfeuchtigkeit kommt man trotzdem ins Schwitzen. Die Instrumente verstimmten sich andauernd, und die Feuchtigkeit war natürlich auch nicht gut für unser Equipment. Außerdem passierten seltsame Dinge mit der Stromversorgung. Es war irgendwie cool, aber auch ziemlich verrückt.“ 

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