Die Kombination Auto und Loverboy funktioniert auch noch gut 40 Jahre nach ihren größten Erfolgen. Ob bei Radio Bob! oder Rock Antenne: Ihr erster Hit „Turn Me Loose“ macht auf jeder Autofahrt immer noch beste Laune. „Der Song war auf unserem ersten Album von 1980“, erzählt Gitarrist Paul Dean. „Zum Glück machst du dir in deinen Zwanzigern oder Dreißigern nicht so einen Kopf und denkst nicht daran, dass solch eine Nummer viereinhalb Jahrzehnte später sowohl auf unseren heutigen Konzerten als auch bei Radiostationen solch eine positive Resonanz hinterlässt.“ Aber verglichen mit den Live-Aufnahmen aus dem Jahr 1982, kann denn die heutige Besetzung da noch wirklich mithalten? „Ich glaube, wenn wir heute Songs aus dieser Band-Phase spielen, ist es immer eine Mischung aus dem, was wir tatsächlich auf die Bretter bekommen, und dem, was den Fans im Kopf herumschwirrt. Würden wir zu sehr danebenliegen, wären wir schnell weg vom Fenster. Von daher denke ich, machen wir auch heute noch einen guten Job!“
Bevor Dean Loverboy 1979 in Calgary auf den Weg brachte, versuchte er sich in zahlreichen Bands, die alle nie über die lokalen Grenzen hinaus bekannt wurden. Erst als er Mike Reno von Moxy traf und dazu überredete, mit ihm eine Band zu gründen, realisierte sich vieles von dem, was Dean zehn Jahre lang im Kopf herumgespukt hatte. „Wie viele Kanadier träumte ich davon, Musik zu machen, die es mit Led Zeppelin aufnehmen kann. Aber erst mit Loverboy fügte sich alles zusammen. Wir waren verwurzelt im Hardrock, aber wir haben ein Gespür dafür entwickelt, das Ganze mit Pop-Melodien zu verbinden. Welch ein Glück, dass die Achtzigerjahre dafür wie geschaffen waren.“ Doch haben Loverboy es tatsächlich weiter gebracht, als von Kanada aus die USA zu erobern. „Als kanadische Band sind die USA das Nahziel, aber auf der anderen Seite auch so bevölkerungsreich, dass du dich darin verlierst.“