MARK KNOPFLER - Der Dickkopf

26. November 2018

Mark Knopfler

MARK KNOPFLER - Der Dickkopf

Alle zwei Jahre ein neues Album und eine Tour: Der ehemalige Chef der Dire Straits ist so zuverlässig wie eine Schweizer Uhr. Und so beharrlich, dass ihn nichts aus der Ruhe bringt – weder die Reunion-Tour seiner alten Band noch die Einführung in die Rock’n’Roll Hall of Fame. Der 69-jährige Schotte macht einfach sein Ding, und das, so zeigt sein neues Album „Down The Road Wherever“, immer noch verdammt gut.

Mark Knopfler ist ein Gewohnheitsmensch. Wenn er Interviews gibt, verfährt er nach der Prämisse: Warum soll ich irgendwohin fliegen, wenn alle, die etwas von mir wollen, auch zu mir kommen können?! Entweder in sein Lieblingscafé The Bluebird im Herzen von London oder in die British Grove Studios im Stadtteil Chiswick, die er seit 2006 unterhält und die sich illustrer Kunden wie Eric Clapton oder den Rolling Stones erfreuen. „Ich bin froh, dass der Laden so positiv aufgenommen wird“, konstatiert Knopfler an Ort und Stelle. „Denn natürlich war das eine große Investition, von der mir viele abgeraten haben, nach dem Motto: Wie kannst du ein Studio eröffnen, wenn so viele schließen, weil sie nicht genug Aufträge haben und weil Homerecording heute so eine effiziente und kostengünstige Sache ist? Die Antwort ist, dass ich das in erster Linie für mich selbst gemacht habe, weil ich es leid war, immer lange im Voraus teure Studiozeit zu buchen und sie dann verfallen lassen zu müssen, weil mir etwas dazwischengekommen ist. Das ist eine unglaubliche Geldverschwendung. Deswegen habe ich mir irgendwann gesagt: Es reicht, ich richte mir ein eigenes Studio ein.“

Und dies ist natürlich state of the art: ein Klangtempel in einem alten Fabrikgebäude, 30 Autominuten östlich von Heathrow, der zwei separate Aufnahmeräume aufweist und vor Rockdevotionalien, modernstem Hightech aber auch edlem Vintage-Equipment strotzt. „Das Tolle ist die Flexibilität, die man hier hat, nämlich entweder analog oder digital aufzunehmen, mit einer Band oder einem großen Orchester und mit allen möglichen Raritäten aus den alten Decca- und EMI-Studios. Ich habe für jeden Geschmack etwas. Man muss sich nur einstöpseln und kann loslegen.“

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