MONO - feiern ihr 25-jähriges Jubiläum!

16. Juli 2024

Mono

MONO - feiern ihr 25-jähriges Jubiläum!

2024 feiern Mono ihr 25-jähriges Jubiläum. Die japanischen Postrocker/New Artrocker - mit einem US-amerikanischen Drummer - feiern ihr 25-jähriges Jubiläum mit ihrem neuen, zwölften Album „Oath“ und einer Welttournee, auf der sie von einem Kammerorchester begleitet werden. Doch den Musikern ist nicht nur zum Feiern zumute. Während der Pandemie hat die Band Freunde und Verwandte verloren. Und erst vor wenigen Wochen folgte der nächste Schicksalsschlag: Mit Steve Albini verstarb ihr langjähriger Produzent und Freund. Gitarrist Takaakira „Taka“ Goto gibt Auskunft.

Mono - das sind neben Goto noch die Bassistin Tamaki Kunishi, der Gitarrist Yoda und Drummer Dahm Majuri Cipolla – haben auf all ihren Alben einen episch breiten, instrumentalen Mix aus Postrock und New Artrock gespielt, große Walls of Sound errichtet und mit hymnischen Melodien tiefgreifende Emotionen erzeugt. Es gibt kaum eine Band aus diesem Genre, die sich weltweit ein solches Renommee erspielt und gefeierte Konzerte gegeben hat.

eclipsed: Zunächst ein trauriges Thema: Euer Freund und Produzent Steve Albini starb Anfang Mai.

Takaakira „Taka“ Goto: Nur drei Wochen, bevor er starb, haben wir noch mit ihm zusammen in seinem Studio in Chicago gearbeitet. Es war also ein echter Schock für mich. Ich wurde überwältigt von einem Gefühl des Verlustes, der Leere und der Traurigkeit. Als hätte ich ein Familienmitglied verloren.

eclipsed: Welche Bedeutung hatte er für Mono?

Goto: Er war der beste Tontechniker der Welt und unser größter Unterstützer. Gleichzeitig war er unser Held und Lehrer, ein Seelenverwandter. Seit 22 Jahren haben wir alles von ihm gelernt. Nicht nur über Musik, sondern über die Einstellung als Musiker und gegenüber dem Leben überhaupt. Er war für uns immer ein Vorbild.

eclipsed: Erinnerst du dich an euer erstes Treffen und wie es dazu kam, dass er eure Alben betreut hat?

Goto: Als ich den Sound der Alben „Times Of Grace“ von Neurosis und „Secret Name“ von Low – beides Alben von 1999 – hörte, wollte ich unbedingt mit Steve Albini zusammen in seinem Electrical Audio Studio in Chicago aufnehmen. Der chaotische Heavy-Sound von Neurosis und die wundervolle Stille und der Raum von Low haben mich weggeblasen. Und ich wollte für Mono gern beides haben. Wir haben Steve 2002 kontaktiert und ihn das erste Mal im März 2003 getroffen. Das war, als wir das Album „Walking Cloud And Deep Red Sky, Flag Fluttered And The Sun Shined“ zusammen gemacht haben.

eclipsed: Albini hat auch euer neues Album „Oath“ betreut. Nachdem 2019 „Nowhere Now Here“ als euer bis dato härtestes Album herauskam, war 2021 der Nachfolger „Pilgrimage Of The Soul“ euer sanftestes. Auch „Oath“ ist sehr sanft. Ist „Oath“ eine Art Fortsetzung von „Pilgrimage Of The Soul“?

Goto: „Nowhere Now Here“ wurde in einer schwierigen Phase der Bandgeschichte geschrieben. Es gab Konflikte mit unserem damaligen Management und mit unserem alten Drummer, was auch zum Line-up-Wechsel führte. Das Album war ein Ausdruck unserer Bestimmung, uns von der Dunkelheit zu entfernen. Mit ihm waren wir in der Lage, anlässlich unseres 20-jährigen Jubiläums um die ganze Welt zu touren. „Pilgrimage Of The Soul“ beendete unsere vorherige 20-jährige Reise, führte uns weg davon und zeigte, dass wir unsere Träume nie aufgeben. Wir bekamen viel Unterstützung von Leuten auf der ganzen Welt und sind nun da, wo wir sind. Dann kam plötzlich die Pandemie, und unser alltägliches Leben war verschwunden. Niemand wusste, was der nächste Tag bringen wird. Während dieser Zeit habe ich viele Freunde verloren, einschließlich meines Vaters. In dieser Situation schrieb ich „Oath“, während ich mich selbst gefragt habe, was ich denken und wie ich dieses endliche Leben leben sollte, während die Zeit verrinnt.

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