Outlanders ist das gemeinsame Projekt der finnischen Sopransängerin Tarja Turunen, die man vor allem als ehemalige Leadstimme der Symphonic-Metal-Band Nightwish kannte, und dem EDM-Musiker Torsten Stenzel, der mit Ibiza-Chill-out-Projekten und Remixes für Moby, Faithless und Chris Rea (hier auch als die Künstlerduos York und Taucher & Stenzel) für Furore gesorgt hat. Über zehn Jahre stecken in dem gleichnamigen Album: Turunen und Stenzel lernten sich bereits 2006 im Rahmen des Tarja-Albums „My Winter Storm“ kennen. Unterstützung holte man sich von einigen weltbekannten Gitarristen wie Al Di Meola, Trevor Rabin, Joe Satriani, Steve Rothery oder Mike Oldfield. Sängerin Turunen gibt Auskunft über Ansatz und Entstehung des Albums.
eclipsed: Wie kam es zu diesem Projekt? Ihr beide, Tarja und Torsten, habt euch ja bereits 2006 im Rahmen des Tarja-Albums „My Winter Storm“ kennengelernt.
Tarja Turunen: Inspiriert von Alan Parsons elektronischem Album „A Valid Path“ von 2004, insbesondere dem Song „Return To Tunguska“ und „L’Arc En Ciel“, bei dem David Gilmour Gitarre spielt, wurde mir klar, dass ich etwas in dieser Art machen sollte. Als ich anfing zu prüfen, was es da wirklich gibt, stieß ich auf mehrere elektronische Musikprojekte mit Gitarren und andere wiederum mit Gesang, aber nie auf die Kombination all dieser drei Elemente: Stimme, Gitarre und elektronischer Background. Also beschloss ich, dass ich es selbst versuchen wollte. Ich wusste, dass Torsten dafür genau der Richtige sein würde, da er sein ganzes Leben lang mit elektronischer Musik gearbeitet hat und sein Wissen auf diesem Gebiet unglaublich ist. Im Jahr 2010 hatte ich einen Song geschrieben, der meiner Meinung nach perfekt zu meiner Idee passen würde, also zeigte ich ihn Torsten und fragte ihn, ob wir gemeinsam etwas ausarbeiten könnten. Und er war sofort dabei! Es war ein langes Projekt, aber während der Corona-Krise hatten wir endlich die Zeit, die Produktion abzuschließen. Outlanders ist ein Freundschaftsprojekt, das mit viel Liebe und Sorgfalt umgesetzt wurde.
eclipsed: Wofür steht der Name Outlanders?
Turunen: Ich habe den ersten Song, den ich vor langer Zeit für Outlanders geschrieben habe, auch gleich „Outlanders“ genannt, weil alle an dem Song beteiligten Personen damals ebensolche „Outlanders“ waren: Wir alle lebten in einem anderen Land als in dem, in dem wir geboren wurden: so wie ein Paulo Coelho auch Gitarrist Walter Giardino, Torsten und ich. Leben, Musik und Kunst hatten uns an verschiedene Orte geführt und wir waren alle zu Fremden geworden. Es war ein perfekter Name für den Beginn dieses Projekts und führte uns auf natürliche Weise weiter.
eclipsed: Für dich, Tarja, ist es eine ziemliche Abkehr von deiner bisherigen musikalischen Landschaft, die aus Symphonic-Rock, Metal und klassischer Musik besteht. Wie kam es zu dieser Veränderung, und warst du schon immer an dieser Art von Chill-out- und World-Musik interessiert?
Turunen: Ich hatte vor vielen Jahren das Vergnügen, mit Schiller zusammenzuarbeiten, gemeinsam mit ihm einen Song für sein erfolgreiches „Tag und Nacht“-Album zu schreiben und aufzunehmen. Dies war das allererste Mal, dass ich mit elektronischer Musik in Kontakt kam und ich liebte das Gefühl und die Erfahrung, die ich machte.
Das komplette XXL-Interview ist Teil unseres Online-Abos, siehe https://www.eclipsed.de/de/abo