PAVLOV’S DOG - Traumhaftes Hundeleben

31. Januar 2019

Pavlov's Dog

PAVLOV’S DOG - Traumhaftes Hundeleben

Pavlov’s Dog sind zurück. „Prodigal Dreamer“ ist das erste Album mit neuem Studiomaterial der Band seit acht Jahren. Es ist ein starkes Lebenszeichen. Obwohl mit David Surkamp nur noch ein Gründungsmitglied dabei ist, klingt es wie ein verschollenes Werk aus den Siebzigern. Doch anders als „The Pekin Tapes“ von 2014, das überraschend Songs aus der Zeit vor der berühmten Debütplatte der Band präsentierte, sind die 13 Stücke von „Prodigal Dreamer“ allesamt frisch. Und ein Lied mit einem Frauennamen im Titel gibt es auch wieder.

Mit ihrem Debüt „Pampered Menial“ und der melodramatischen Ballade „Julia“ definierten Pavlov’s Dog früh ihren unverwechselbaren Sound: Die Musik der US-Band pendelte ungeachtet musikalischer Moden zwischen Prog, Folk und Classic Rock. David Surkamps Falsettstimme setzte sich dabei ebenso im Ohr fest wie das charakteristische Geigenspiel Siegfried Carvers und das Mellotrongewölk Doug Rayburns. Der Verlauf ihrer Karriere war unstet. Nach fünf Jahren ging die Band auseinander und kam 1990 und 2004 für ein Album respektive für ein Konzert wieder zusammen. Erst 2005 nahmen Pavlov’s Dog die Arbeit wieder dauerhaft auf. Nach dem Tod ihres Keyboarders sowie drei ehemaliger Mitstreiter in den letzten Jahren schippern Pavlov’s Dog heute in ruhigerem Fahrwasser, berichtet Sänger David Surkamp.

eclipsed: „Prodigal Dreamer” ist ein überraschend intensives Album geworden. Was ist in den acht Jahren seit „Echo And Boo“ passiert?

David Surkamp: Um ehrlich zu sein, das Album hätte bereits früher herauskommen sollen. Nachdem wir die Basic Tracks aufgenommen hatten, wollten wir alles live einspielen, doch da nahm sich Nathan [Jatcko], unser Keyboarder, im Januar das Leben. Das nahm uns komplett den Wind aus den Segeln, und wir trauerten ein paar Monate.

eclipsed: Neben Nathan Jatcko sind in den vergangenen zehn Jahren gleich drei Gründungsmitglieder, Siegfried Carver, Doug Rayburn und Rick Stockton, verstorben. Welchen Einfluss hatte das auf das neue Album?

Surkamp: Gott, ja, verrückt, so viele Freunde in all diesen Jahren zu verlieren, doch schwer zu sagen, was das für die Musik bedeutet. Jedenfalls wollte ich nun, mit Mitte Sechzig, die Dinge ganz organisch zusammenführen, um zum Kern der Songs vorzustoßen. Keine große Produktion, stattdessen haben wir alle zusammen im Studio die Songs in ein, zwei Takes live eingespielt. Overdubs gab es keine.

eclipsed: Wie hat sich das Material von „Prodigal Dreamer“ über die Jahre hinweg entwickelt?

Surkamp: „Paris“ und „Thrill Of It All“ sind die letzten Songs, die ich mit Doug Rayburn geschrieben, aber nicht mehr aufgenommen habe. Alles andere ist neu. Nein, halt, „Shaking Me Down“ habe ich exakt ein einziges Mal bei dem Konzert im Hirsch in Nürnberg gespielt. (lacht) Das haben wir dann auf dem Livealbum „House Broken“ veröffentlicht. Und „Crying Forever“ hatte ich ursprünglich als Bluesstück für meinen Freund Kim Simmonds von Savoy Brown geschrieben.

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