RICK DAVIES - Schöpfer unverwechselbarer Supersongs

25. Oktober 2025

Rick Davies Supertramp

RICK DAVIES - Schöpfer unverwechselbarer Supersongs

Raue Stimme, bluesiges stakkatoartiges Klavier, zynische Texte, progressiv-jazzige Arrangements, große Songs: Mit seiner Band Supertramp schrieb der Sänger und Pianist Rick Davies Musikgeschichte. Die Alben „Crime Of The Century“ und „Breakfast In Amercia“ prägten auf hochoriginelle Weise den Prog und Artrock ihrer Zeit. Am 6. September verließ Davies, der als Person ein wenig im Schatten seines Songwriting-Partners Roger Hodgson stand, diese Welt. Was von ihm bleibt, ist ein zwar überschaubares, doch einzigartiges Werk.

Die „FAZ“ titelte nach dem Tod von Rick Davies: „Er war der Kopf, aber nicht das Gesicht der Band.“ Tatsächlich verbinden die meisten Menschen nicht nur die oft poppigeren, von seiner hohen Stimme getragenen Stücke Roger Hodgsons wie „School“, „Give A Little Bit“, „The Logical Song“ und „Dreamer“, sondern auch dessen Antlitz stärker mit dem Namen Supertramp als Rick Davies, den eigentlichen Gründer der Band. Der aber prägte und führte sie als Einziger vom Anfang bis zum Ende. Das berühmte synkopische Spiel am Wurlitzer-E-Piano ließ er erstmals auf „Indelibly Stamped“ (1971) erklingen. Auch wenn in der Folge beide am Keyboard für dieses Erkennungsmerkmal sorgten und ab „Crime Of The Century“ (1974) eine gleichberechtigte musikalische Partnerschaft pflegten, stammte ein großer Teil der wirklich virtuosen Tastenarbeit von Davies. 

Starthilfe aus Holland und mühsamer Weg zum Erfolg

Seinen Ausgang nahm alles am 22. Juli 1944, als Richard Davies im englischen Swinton das Licht der Welt erblickte. Der Vater, ein Angehöriger der Marine, starb bereits 1973. Von der Mutter, einer Friseurin, ist über den Sohn der Satz überliefert: „Das Einzige, worin er in der Schule gut ist, ist Musik.“ Davies’ erste musikalische Liebe war im Alter von acht Jahren „Drummin’ Man“ von Jazzschlagzeuger Gene Krupa. Die ersten Rock’n’Roll-Bands, in denen er spielte, waren Vince And The Vigilantes, Rick’s Blues und The Lonely Ones. In den späten 60ern machte Davies in München Bekanntschaft mit dem holländischen Millionär Stanley August Miesegaes, der so viel Vertrauen in seine Fähigkeiten hatte, dass er ihm die Gründung einer Band finanzierte. Diese nannte sich anfangs Daddy, änderte ihren Namen aber Anfang 1970 in Supertramp. Auf Roger Hodgson stieß Davis über eine Anzeige im „Melody Maker“. Bereits zur Zeit der Veröffentlichung des Debüts „Supertramp“ 1970 und seines Nachfolgers „Indelibly Stamped“ kamen die beiden überein, für ihre Songs grundsätzlich eine gemeinsame Urheberschaft anzugeben. Aufgrund des zunächst ausbleibenden Erfolgs und ständiger Besetzungswechsel zog Miesegaes im Oktober 1972 seine Unterstützung zurück. 

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