RORY GALLAGHER - Zum 25. Todestag des Kult-Gitarristen

6. Juni 2020

Rory Gallagher

RORY GALLAGHER

Vor 25 Jahren, am 14. Juni 1995, starb Rory Gallagher. Der leidenschaftliche Bluesgitarrist, Sänger und Songschreiber schrieb Rockgeschichte - zunächst mit dem Trio Taste, ab 1971 unter seinem eigenen Namen. Die Karriere des Iren knickte in den Achtzigern ein, weil er seine gesundheitlichen Probleme, hervorgerufen vor allem durch übermäßigen Tablettenkonsum, nicht in den Griff bekam. Als sich die Nachricht vom Tod Rory Gallaghers verbreitete, trauerte eine ganze Nation: Irlands Musiker sind zu Hause Helden und werden weit über ihre Fangemeinde hinaus verehrt, auch wenn sie keine typisch irische Musik spielen.

Rory wuchs zwar unter dem Einfluss der Irish Showbands auf, die populäre Tanzmusik und Popcover zum Besten gaben. Schnell landete er jedoch beim Rock'n'Roll und Blues, verzichtete auf Folk-Anleihen wie etwa Thin Lizzy: „Ich mag keine Jigs'n'Reels spielen, nicht einmal im Rock'n'Roll-Gewand." Er fühlte sich zwar als Vertreter seines Heimatlandes, betonte aber: „Ich bin kein Botschafter der irischen Musik. Ich bin ein irischer Musiker, der mit seinen Gefühlen sein Land repräsentiert." Nach seinem Tod wurde er zur Kultfigur. Im südirischen Cork trägt der frühere St. Paul's Square seit Oktober 1997 Rorys Namen, 2004 wurde die Rory Gallagher Music Library eröffnet; weitere Erinnerungsstätten gibt es in Ballyshannon im County Donegal, wo Gallagher am 2. März 1948 geboren wurde, dazu in Dublin und in Belfast.

Ermuntert von den Eltern, kaufte er 1961 seine legendäre Fender Stratocaster, von der eine Bronze-Ausführung am Rory Gallagher Corner in Dublins Temple-Bar-Bezirk steht. Sein Aufstieg zur Rocklegende begann 1966 mit der Gründung des Trios Taste: Die Gruppe trat regelmäßig im Londoner Marquee Club auf, spielte mit Cream und Blind Faith. Es sind diese Engagements, die Gallaghers Landsleute bis heute bewundern, vor allem aber auch das Konzert beim Isle Of Wight Festival 1970, u. a. mit Jimi Hendrix, den Doors und The Who. U2-Gitarrist The Edge, der 2006 die Stratocaster-Statue in Dublin enthüllte: „Er war Vorbild für viele, die Gitarre spielen wollten. Er stand mit all den großen Namen auf der Bühne, das machte uns unglaublich stolz."

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