Bereits mit ihrer Band Purson schrieb sie ein klein wenig Musikgeschichte. Doch seit deren Auflösung startet die Sängerin und Multiinstrumentalistin Rosalie Cunningham erst richtig durch. Ihrem stilistisch breit aufgestellten und mit Lob überhäuften Debüt von 2019 lässt die Britin mit „Two Piece Puzzle“ nun ein Album folgen, das einen noch vielfältigeren Stilmix zu einem großen Ganzen verschmilzt.
Rosalie Cunningham scheint ein wenig vom Pech verfolgt: Bei den Aufnahmen für ihr erstes Album 2019 geriet sie in eine arge finanzielle Notlage. Als sie nach dessen Veröffentlichung auf der Erfolgswelle ritt, wurde ihre bereits angelaufene Tour von Covid-19 ausgebremst. Das Virus verzögerte und beeinträchtigte dann auch die Produktion des neuen Albums „Two Piece Puzzle“. Fast sieht es so aus, als würden sich die Schwierigkeiten automatisch einstellen, wenn die ehemalige Frontfrau und Bandleaderin der britischen Psychedelic-Combo Purson an einem Soloalbum werkelt.
„O ja, ich traue mich gar nicht daran zu denken, was beim dritten Album passieren wird“, entgegnet die 31-Jährige mit einem Hauch von Galgenhumor. „Das war aber auch schon bei Purson so: Beim ersten Album brach die Band kurzfristig auseinander; ich habe dann allein an dem Album weitergearbeitet, ohne eine Band zu haben. Wir haben uns aber wieder zusammengerauft. Und beim zweiten Album spielte das Label nicht mit – wir wussten also gar nicht, ob das Album überhaupt erscheinen würde.“
Der 2017 gefällte Entschluss, Purson aufzulösen, hat sich für sie jedenfalls gelohnt: Ihr Debüt wurde weltweit von der Musikpresse geradezu euphorisch gefeiert. Entsprechend hoch waren allerdings die Erwartungen an „Two Piece Puzzle“: „All das Lob hat schon einen ganz schönen Druck aufgebaut. Ich bin schrecklich nervös und habe keine Ahnung, wie das neue Album aufgenommen wird“, gibt Cunningham zu. Hier kann vermutlich Entwarnung gegeben werden, denn „Two Piece Puzzle“ reicht nicht nur an die Qualität seines Vorgängers heran, sondern legt noch eine Schippe drauf ...