Die aktuelle Prog-Szene ist quicklebendig, wie die Bremer Formation Rubber Tea mit ihrem Debüt „Infusion“ zeigt: Canterbury-Reminiszenzen, düstere crimsoneske Klangwolken und an Renaissance erinnernder weiblicher Gesang. Bereits das Albumcover mit fantasievollen Farben, psychedelischem Sonnenaufgang sowie Tier- und Fabelgestalten lädt zu einer spannenden Reise ein. Was uns erwartet, erläutern Keyboarder Lennart Hinz, Gitarrist Jonas Roustai, Bassist David Erzmann, Drummer Henri Pink und Sängerin Vanessa Gross.
eclipsed: Wie kommt man auf einen Bandnamen wie Rubber Tea?
Jonas Roustai: Unseren ersten Proberaum teilten wir mit einem etwas urigen Pflanzenliebhaber, der den Raum seinerseits als Abstellfläche für seine Gummibaumsammlung verwendete. Eines Tages erzählte er uns, dass man sich aus den saftigen Blättern Tee zubereiten könne ...
eclipsed: Aha. Und wie bereitet ihr euren eigenen „musikalischen Tee“ zu?
Vanessa Gross: Meistens bringen David und Lennart Ideen von zuhause mit. Die beiden wohnen zusammen und können gut gemeinsam komponieren. Der „Rubber Tea Sound” entsteht dann durch die unterschiedlichen Perspektiven darauf und dank weiterer Einfälle von uns fünfen gemeinsam im Proberaum.
eclipsed: „Infusion“ atmet klassischen Prog, angefangen bei Genesis, Camel, King Crimson und Pink Floyd bis hin zu Renaissance.
David Erzmann: Ja, seit unserer Jugend hat Progressive Rock in unserem Leben eine sehr große Rolle gespielt. Dazu gehört neben genannten Bands auch Musik von Van der Graaf Generator, Frank Zappa, Caravan und Yes. In den letzten Jahren kamen zudem viele modernere und teils jazzigere Einflüsse dazu.