YO LA TENGO machen da weiter, wo sie nicht aufgehört haben

26. März 2018

Yo La Tengo

Hoboken ist eine unansehnliche Kleinstadt in New Jersey, die am Hudson River gegenüber Manhattan vor sich hindämmert. Viel hat sie der Welt nicht geschenkt. Na ja, doch: So kam Frank Sinatra hier vor einhundertdrei Jahren zur Welt, und zwei stilprägende Bands der jüngeren amerikanischen Rockgeschichte stammen von hier. Die eine, Sonic Youth, ist selbst schon Geschichte, die andere, Yo La Tengo, erfindet sich auf „There’s A Riot Going On“ gerade neu.

Yo La Tengo sind eine der dienstältesten Bands der US-Indieszene. Vor allem sind sie eine der ganz wenigen Gruppen, die sich in fast fünfunddreißig Jahren nicht ein einziges Mal getrennt und neu formiert haben. Mit ihrer Mischung aus folkigem Songwriting, psychedelischen, an Velvet Underground und Krautrock geschulten Gitarrensounds, angejazzten Improvisationen und elektronischen Experimenten haben sie sich ihre eigene Nische geschaffen. Seit 1993 spielt das Ehepaar Georgia Hubley (Schlagzeug, Gesang) und Ira Kaplan (Gitarre, Gesang) im Trio mit Bassist James McNew. Mit ihrer letzten, an Peter, Paul & Mary erinnernden Studioarbeit „Stuff Like That There“ hatten die einstigen Undergroundpioniere ein wenig geschwächelt, aber mit dem Klangstrom „There’s A Riot Going On“ kehren sie zu bewährter Form zurück.

Zu den Geheimnissen ihrer Beständigkeit gehört nicht zuletzt der Umstand, dass sie lieber Musik machen, als darüber zu reden. „Unsere letzte Platte hat sich von allem unterschieden, was wir bisher gemacht hatten“, räumt Kaplan zögerlich ein. „Für dieses Album hatten wir eine ganz klare Klangvorstellung. Normalerweise haben wir überhaupt keine Idee, wie eine Platte klingen soll. Wir machen zusammen Musik und sind gespannt, was passiert. Das haben wir auf fast all unseren Platten so gehalten, und genau das passiert auch auf ‚There’s A Riot Going On‘.“

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