THE AFGHAN WHIGS - Dämonensex mit Onkel Jimmy

28. April 2017

The Afghan Whigs

Eine Hotelsuite in Berlin. Greg Dulli schlürft einen Eiskaffee und wirkt mit Rollkragenpullover, Hemdkragen, Bundfaltenhose, Kurzhaarschnitt und dezentem Übergewicht eher wie ein Universitätsprofessor denn wie ein Rockstar. Was eine gewisse Ironie birgt. Schließlich ist der 51-Jährige studierter Geschichtswissenschaftler, aber (in der Vergangenheit) auch einer der exzentrischsten Vertreter der Post-Grunge-Generation. Heute besitzt er vier Bars und genießt das Leben zwischen Los Angeles und New Orleans.

eclipsed: Das letzte Album der Whigs hieß „Do To The Beast“. Drei Jahre später wartest du mit einem Dämon als Covermotiv auf. Was fasziniert dich an Teufeln?

Greg Dulli: (lacht) Sie sind sehr präsent, in der Politik, der Wirtschaft, wo auch immer. Unsere moderne Zivilisation wird dominiert von Bestien in Menschengestalt. Und wenn ich auf der Bühne stehe und mir jubeln ein paar Tausend Leute zu, fühle ich mich ebenfalls diabolisch – im positiven Sinne.

eclipsed: Außerdem scheinst du – zumindest zeugen davon die neuen Songs – eine Schwäche für Voodoo zu besitzen. Wie kommt’s?

Dulli: Ich kenne ein paar Hexen, die faszinierende Wesen sind. Und ich mag die Voodookultur, die von Leuten aus der Karibik stammt, aus Haiti, Dominica, Jamaika. In New Orleans trifft das auf französische und spanische Wurzeln, weshalb es einer der aufregendsten Orte der Welt ist. Und der einzige, wo man eine Nacht mit einer Dämonin verbringen kann.

eclipsed: Das meinst du nicht ernst?

Dulli: Oh doch… (lacht)

Lest mehr im eclipsed Nr. 190 (05-2017).