Bill Fays Misstrauen gegenüber der Öffentlichkeit ist nicht unbegründet. Nachdem seine beiden Einspielungen „Bill Fay“ und „Time Of The Last Persecution“ Anfang der Siebzigerjahre gefloppt waren, wurde er von seiner Plattenfirma gedroppt, bekam keinen Fuß mehr auf den Boden und geriet in Vergessenheit. 1998 wurden die beiden Alben wiederveröffentlicht. Plötzlich waren es Musiker wie Nick Cave, Peter Buck (R.E.M.), Jim O’Rourke oder Jeff Tweedy (Wilco), welche die Kunde vom vergessenen englischen Künstler in die Welt trugen. Fay war schockiert, bekannte in einem seiner wenigen Interviews, dass er in seinen kühnsten Träumen nicht mehr damit gerechnet hätte.
Und er traute dem Frieden auch nicht, hielt sich bedeckt und machte vorerst keine neuen Aufnahmen. Doch dann erschienen weitere Alben mit Outtakes, Homerecordings und anderen Apokryphen, allesamt von der Kritik gefeiert. 2007 kam es dann in London zu einem gemeinsamen Auftritt mit Wilco. Tweedys Angebot, gemeinsam in Chicago aufzunehmen, schlug der scheue Singer-Songwriter zunächst aus. Es führte aber kein Weg daran vorbei: Bill Fay musste zurück ins Studio, um neue Songs aufzunehmen. Mehr als vierzig Jahre hatte es nach „Time Of The Last Persecution“ gedauert, bis Fay mit „Life Is People“ 2012 ein Anschlussalbum schmiedete.
Doch diesmal waren die Reaktionen ganz anders als damals. Die Presse überschlug sich. Der große Melancholiker wurde in einem Atemzug mit Randy Newman, Joe Henry und Mark Lanegan genannt. Die Platte bestand zum Teil noch aus Neuaufnahmen einiger bereits auf den Compilations veröffentlichten Homerecordings. Und für Tweedys unermüdliche Hilfestellung bedankte er sich mit einer Coverversion von Wilcos „Jesus etc.“.