Freimütig erwähnt Dave Schmidt das Chaos, das derzeit bei ihm herrscht, und man wird den Eindruck nicht los, dass dieser ungeordnete Zustand sich hartnäckig und nachhaltig hält – aber auch ein Quell seiner kaum zu bändigenden Kreativität ist. Aktuell beschert Schmidt der Szene vier hochkarätige Releases über Sulatron Records: ein neues Livealbum von Electric Moon, die zweite Platte der russischen Band Polska Radio One, Krautzone folgen mit separaten CD- und Vinyl-Veröffentlichungen, und schließlich – welch Überraschung! – das erste Zone-Six-Studioalbum seit elf Jahren.
eclipsed: Die Mitglieder von Zone Six bezeichnen sich als faule Säcke. Wie kam es dann überhaupt zum neuen Studioalbum „Love Monster“?
Dave Schmidt: Das war wie alles bei Zone Six sehr spontan, in einer Aufnahmepause bei den Krautzone-Sessions.
eclipsed: Du sitzt jetzt auf dem Drumsessel, und deine Freundin Komet Lulu spielt Bass. Wie fühlst du dich dabei?
Schmidt: Natürlich gut. Mit Lulu zusammen macht die Rhythmusfraktion Spaß! Es fühlt sich familiär an.
eclipsed: Die Personalien deiner Bands überschneiden sich. So sind etwa alle Zone-Six-Mitglieder auch bei Krautzone dabei. Wie findest du jeweils in die andere musikalische Welt hinein?
Schmidt: Allein schon durch die verschiedenen Instrumente. Bei Krautzone spiele ich Synthesizer und Orgel. Das ist etwas anderes als Gitarre oder Drums. Die anderen Musiker bringen sich ein. Es ist klar, dass dann andere Musik entsteht. Insofern muss ich nicht switchen. Psychedelisch ist es eh immer.