Es dauert immer nur wenige Augenblicke, bis bei der Namensnennung der Band DGM der Bogen zu Symphony X geschlagen wird. „Klar waren wir stolz, dass deren Gitarrist Michael Romeo bei unserem neuen Song ‚Dogma‘ die Leadgitarre gespielt hat“, macht DGM-Bassist Andrea Arcangeli deutlich. Aber gerade bei ihrem mittlerweile achten Album „The Passage“ backt die italienische Band mit Sicherheit keine kleinen Brötchen mehr. Symphony X sind sicherlich noch ein großer Einfluss, doch die Songs von Gitarrist und Bandboss Simone Mularoni sind zwar oft sehr genretypisch, aber sie können es durchaus mit den besten Tracks von Romeros New-Jersey-Trupp aufnehmen.
„Es ist immer wieder erstaunlich, mit welch hochwertigem Songmaterial Simone um die Ecke kommt“, sagt Arcangeli. „Solange das so ist, können wir uns ganz auf die Aufnahmen konzentrieren. Und gerade bei den ‚The Passage‘-Songs hat es mich aus den Socken gehauen. Ich dachte mir, nun Andrea, jetzt konzentriere dich, um diesen Stücken musikalisch gerecht zu werden. Ich finde, dass ist das ambitionierteste Werk, das bislang unter dem Namen DGM veröffentlicht wurde.“ Die Bandperformance auf „The Passage“ ist bei den in der Vergangenheit durch etliche Besetzungswechsel durcheinander gewirbelten DGM inzwischen fast genialisch. Das Lob gilt neben Mularoni und Arcangeli auch dem derzeitigen Keyboarder Emanuele Casali sowie Schlagzeuger Fabio Costantino.
Dazu kommt noch, dass sie im Gegensatz zu den US-Amerikanern wesentlich mehr Hardrock und damit erdigere Elemente verarbeiten. Auf der anderen Seite hat diese neue Stabilität auch etwas mit Sänger Mark Basile, der seit 2007 dabei ist, zu tun. „Stimmt, er setzt unseren Songs die Krone auf.“ Aber ist es nicht komisch, in einer Band zu spielen, in der kein einziges Gründungsmitglied mehr im Line-up ist? „Einerseits schon, denn DGM starteten 1994 als Instrumental-Progband und machten einige Alben, aber die Band, so wie sie jetzt ausgeprägt ist, entwickelte sich erst, als Simone 2003 dazustieß. Und ich würde sagen ab ‚The Frame‘ sind DGM in der Spur.“ Das kann man von der regelmäßig in Japan tourenden Band durchaus behaupten. Vor allem, weil sie mit „The Passage“ noch einen draufgesetzt hat.
* * * Michael Lorant
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