GREENLEAF - Wald- und Wiesenrocker de luxe

17. Februar 2016

Greenleaf Dozer Underground

Nach extrem langem Anlauf wurde aus einem 1999 initiierten Projekt endlich die gestandene Band Greenleaf. Dies zeigte sich spätestens mit dem Einstieg von Sänger Arvid Jonsson bei „Trails & Passes“ (2014). Knapp 15 Jahre zuvor hatten die befreundeten Musiker Tommi Holappa (Dozer-Gitarrist), Daniel Lidén (Demon-Cleaner-Schlagzeuger), Lowrider-Sänger Peder Bergstrand und Dozer-/Lowrider-/Demon-Cleaner-Produzent Bengt Bäcke, der Bass spielen wollte, einfach Lust darauf gehabt, sich auch einmal anderweitig auszutoben.

Dabei ging es nicht unbedingt darum, sich von den Stoner-Stammbands abzugrenzen, eher war es das Verlangen, mit einigen anderen Kumpels Musik zu machen, das sie antrieb. Nachdem Daniel Lidén dann auch noch ins Dozer-Lager wechselte, spielten zum Teil drei Dozer-Musiker bei Greenleaf mit, da ja auch deren Sänger Frederik Nordin seit dem Debütalbum (2000) mitwirkte. Typisch für ein „Projekt“ war jedoch, dass sich ständig das Personalkarussell drehte: So übernahm Oskar Cedermalm von den Truckfighters für zwei Alben („Agents Of Ahriman“ und „Nest Of Vipers“) etwa den Gesangspart, ohne jedoch Ambitionen zu haben, sich dauerhaft auf Greenleaf einzulassen.

Während Lowrider und Demon Cleaner aber letztlich aufgelöst wurden, blieb Greenleaf aktiv, nahm man hin und wieder ein Album auf und spielte auch mal einen Gig. Aber Holappa & Co. schienen es dennoch lange Zeit nicht wirklich ernst zu meinen – und das trotz all der fantastischen Kritiken, die ihnen suggerierten, dass Greenleaf bessere Musik auf Vinyl und CD bannten als ihre jeweiligen Stammbands. Erst als Arvid mit ins Boot kam, wendete sich das Blatt. „Klar gefällt mir der Gedanke, dass Greenleaf mit mir zu einer Band wurden“, schmunzelt Mr. Jonsson via Skype. Auch die rasche Abfolge der letzten beiden Alben spricht im Übrigen Bände: „Das stimmt, Greenleaf haben nun einen anderen Stellenwert für alle Beteiligten. Und durch das neue Album und die nächste Tour sollte es uns noch besser gelingen, das Gespenst Seitenprojekt zu vertreiben.“

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 178 (März 2016).