HAKEN - Der Traum vom Thron

20. April 2016

Haken

Steter Wandel und Experimentierfreude sind von jeher wichtige Konstanten in Hakens Karriere. Mit ihren Alben „Aquarius“ (2010) und „Visions“ (2011) dokumentierten die Londoner früh ihre erstaunliche Stilvielfalt und entwickelten sich so in kürzester Zeit zum echten Geheimtipp. Drei tolle Gigs bei der „Night Of The Prog“ taten ein Übriges, um die Band immer wieder aufs Radar deutscher Progfans zu setzen. Bereits auf „Visions“ klang das Sextett reif und zielstrebig, doch mit „The Mountain“ (2013) lieferte es sein Meisterstück ab. Haken vereinigen auf sich die technische Versiertheit von Dream Theater, Charakteristika von Yes, Genesis, Camel, King Crimson und Gentle Giant, die Härte von Bands wie Meshuggah oder Textures sowie Elemente der Soundtracks von John Williams, Hans Zimmer und Howard Shore. All dies hat die Gruppe zu einem eigenständigen Sound und überragenden Songs zusammengeführt.

Nach der EP „Restoration“ (2014) stehen Haken nun mit ihrem vierten Album „Affinity“ in den Startlöchern. Und die Band hat sich erneut gewandelt. So hat sie für sich die Achtzigerjahre als Inspirationsquelle aufgetan, was sich auch im Artwork, Online-Auftritt und dem ersten Album-Teaser per Datasette widerspiegelt. „Klar, die Siebziger waren das goldene Zeitalter des Prog, und wir haben uns ja in der Vergangenheit auch immer reichlich aus dem Inspirationsfundus jener Zeit bedient“, erzählt Gitarrist Charles Griffiths. „Für eine englische Band sind Gentle Giant, Yes und Camel quasi kulturelles Erbe, und ich fühle mich verpflichtet, ihren progressiven Geist in Ehren zu halten. Meiner Meinung nach war das spieltechnische Niveau damals viel höher als heute, und wir können daher viel aus jener Ära lernen. Aber inzwischen haben wir auch die Achtziger für uns entdeckt. Das hört man vor allem im Song ,1985‘. Für mich persönlich stehen da Alben wie ‚90125‘ von Yes, Totos ‚IV‘, ‚Three Of A Perfect Pair‘ von King Crimson und die Soundtracks von Vince DiCola [‚Staying Alive‘, ‚Transformers‘, ‚Rocky IV‘ u. a.; Anm.] an erster Stelle.“

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 180 (Mai 2016).