Der Albumtitel „Illusory Blues“ ist vielsagend. Immerhin haben die sieben luftig arrangierten Songs mit Blues herzlich wenig zu tun. Vielmehr will das Kerntrio Khaled Lowe, Barnaby Maddick und Jaime Gomez Arellano mit seiner Musik zeigen, wie man die eigenen Sorgen – den „Blues“ – produktiv nutzen und dadurch neue Kraft schöpfen kann. Ihnen selbst ist das auf eindrucksvolle Weise gelungen. Im Interview sprachen die Briten, die im Studio und auf der Bühne von Dan Knight (g, keys) und James Leach (b) unterstützt werden, über ihre musikalischen Wurzeln, die Botschaft ihrer Texte sowie über den Spirit der Siebzigerjahre, den sie mit ihren Songs einfangen wollen.
Die Band fand vor zwei Jahren zusammen. Lowe und Maddick, die beide singen und Gitarre spielen, hatten jedoch schon zuvor die Chemie zwischen sich ausgetestet: „Khaled und ich hatten vor der Bandgründung einige Jahre lang gejammt“, berichtet Maddick, „und dabei waren sehr starke Sachen herausgekommen. Unsere Geschmäcker sind sehr breit gefächert: Wir mögen Fusion, Jazz, Heavy Metal und Klassik.“ Ein weiteres spezielles Element hat Jaime Gomez Arellano eingebracht. Der gebürtige Kolumbianer sitzt bei Messenger am Schlagzeug und hat das Album produziert. Darüber hinaus betreibt er im Londoner Stadtteil High Barnet die Orgone Studios. Bands wie Cathedral, Mothlite und Ulver zählen zu seinen Kunden.
Dass Lowe und Maddick Arellano für Messenger gewinnen konnten, war eine glückliche Fügung: „Ich war ein großer Fan seiner Produktionen“, so Lowe. „Als er endlich Zeit für uns hatte, beschlossen wir, mit ihm das Material aufzunehmen, das wir bis dahin geschrieben hatten. Der Großteil der Songs ergab sich allerdings spontan, und als wir mit den Aufnahmen fertig waren, wussten wir, dass wir ein richtiges Band-Line-up zusammen hatten.“