Nach dem Streit mit seinen Plattenfirmen EMI und Polydor entschloss sich Fish zu einem mutigen Schritt: Er gründete 1994 mit Dick Bros. kurzerhand sein eigenes Label, mit dem er jedoch Schiffbruch erlitt. Die Alben, die der schottische Sänger zwischen 1997 und 2003 veröffentlichte, sind geprägt von einem ständigen, unfreiwilligen Wandel: Wechselnde Plattenfirmen und wechselnde Songwriter machten es Fish, der ja selbst kein Instrument beherrscht, schwer, seinem Kurs zu folgen. All dies hat er in den ausführlichen Essays zu den jetzt erscheinenden Re-Releases „Sunsets On Empire“, „Raingods With Zippos“ und „Fellini Days“ dokumentiert. Einiges wollten wir jedoch noch genauer wissen.
eclipsed: Die Remasters der drei vorliegenden Album klingen fantastisch, vor allem bei „Raingods With Zippos“ hat Calum Malcolm ganze Arbeit geleistet.
Fish: Ja, das stimmt. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, nur Stereomixe zu machen, kein 5.1-Surround, weil ich nichts davon halte. Ich bin da konservativ und meine, Musik sollte man in Stereo genießen. „Sunsets On Empire“ und vor allem die darauf folgende Tour hatten mich sehr viel Geld gekostet, und ich konnte mir für „Raingods“ keinen ordentlichen Mischer leisten. Calum hatte ich damals schon im Visier, aber er war finanziell nicht mehr drin.
eclipsed: Eine schwierige Zeit…
Fish: Nach „Songs From The Mirror“ kam ein Bruch. Die Fans nahmen es mir krumm, dass ich ein Album voller Coverversionen veröffentlicht hatte. Dabei habe ich schon damals deutlich gemacht, dass ich aus diesem verdammten Major-Vertrag raus musste und der Firma noch ein Album schuldete. Das war das eine. Das andere war, dass ich in mich schauen und erkunden wollte, welche Musik mir in meiner Jugend etwas bedeutet hatte. Seinerzeit wurde das nicht verstanden, und ich geriet medial in Vergessenheit. Aber gerade nach Bowies Tod hören Menschen meine Version von „Five Years“ und wundern sich, wie gelungen sie ist.