PAIN OF SALVATION - Im Angesicht des Todes

16. Januar 2017

Pain Of Salvation

Mit dem Album „In The Passing Light Of Day“ kehren die schwedischen Progressive Metaller Pain Of Salvation nach Jahren der stilistischen Exkursionen zu ihren Wurzeln zurück. Dass sie das tun können, ist alles andere als selbstverständlich: Anfang 2014 erkrankte Daniel Gildenlöw an einer lebensbedrohlichen Streptokokkeninfektion. Der Sänger/Gitarrist musste mehrere Monate im Krankenhaus verbringen. Wie diese Zeit das neue Album geprägt hat und was den 43-jährigen Ausnahmemusiker derzeit umtreibt, erzählte er eclipsed in einem sehr persönlichen Interview.

eclipsed: Daniel, seit deiner schweren Infektion sind fast drei Jahre vergangen. Wie geht es dir heute?

Daniel Gildenlöw: Wenn man den Zustand bedenkt, mit dem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, geht es mir sehr gut. Ich hatte ein Loch im unteren Rückenbereich, sodass man die Wirbelsäule sehen konnte. Es ging am Anfang nur darum, aus dem Bett zu kommen und die zehn Meter zum Frühstückstisch zu schleichen. Inzwischen mache ich sogar Parkourläufe und Capoeira. Dinge, an die ich mich nicht mal vor der Operation herangetraut hätte.

eclipsed: Was zunächst wie eine kleine Entzündung aussah, entwickelte sich rasch zu einer lebensbedrohlichen Situation.

Gildenlöw: Ich habe im Nachhinein gelesen, dass mehr als fünfzig Prozent der Betroffenen an so etwas sterben. Davon wusste ich natürlich noch nichts, als die Ärzte mich am ersten Tag mit starken Antibiotika behandelten. Als das nichts half, mussten sie mich aufschneiden. Zunächst erschien mir das alles nur wie eine nervige Geschichte, doch innerhalb weniger Stunden stand da die Möglichkeit zu sterben ganz real im Raum.

eclipsed: Als du im Krankenhaus lagst, verfolgten Fans deine Genesung in den sozialen Medien. Du warst dort trotz deines schlechten Zustandes sogar schon relativ früh wieder kreativ. Ich erinnere mich etwa an eine Fotoreihe, in der ein gewisser „Mr. M“ das Leben im Krankenhaus dokumentiert.

Gildenlöw: Kreativität rettet mich immer dann, wenn es mir wirklich schlecht geht. Und die Beschäftigung mit dieser Fotoserie hat mir doch durch so manches Tal geholfen.

Lest mehr im eclipsed Nr. 187 (02-2017).