Schon als Siena Root Anfang des neuen Jahrtausends erstmals ihre Klangvorstellungen auf Platte pressten, waren sie hoffnungslos romantische Neohippies. Veröffentlichungen wie das Debüt „A New Day Dawning“ (2004) oder „Different Realities“ (2009) kennzeichneten die Suche nach alternativen Klängen und gesellschaftlichen Lösungen. Nun legen sie noch einen drauf: Im Sound so deftig wie nie – Gitarren-Orgel-Duelle à la Deep Purple und Uriah Heep –, nimmt die Gruppe ihre Hörer auf „A Dream Of Lasting Peace“ mit auf eine analoge Traumreise in eine Welt des Friedens. Bassist Sam Riffer, Schlagzeuger Love Forsberg und Organist Erik „Erkka“ Petersson geben Auskunft.
eclipsed: Für die neue Scheibe habt ihr einen Bus mit eurem Equipment vollgeladen und seid tief in die schwedischen Wälder gefahren, um zurückgezogen in den Silence Studios aufzunehmen.
Sam Riffer: Ja, „Pioneers“ hat uns damals eine Menge Zeit gekostet, da wir es im eigenen Studio produzierten. Dieses Mal wollten wir schnell und präzise sein. „Auf den Punkt kommen“, um mal Ritchie Blackmore zu zitieren. (lacht) Darum die Abgeschiedenheit.
eclipsed: Was wollt ihr mit dem Albumtitel „A Dream Of Lasting Peace“ ausdrücken?
Erik Petersson: Eigentlich wollen wir, dass die Leute diesen selbst interpretieren. Der Titel fiel uns ein, als wir alle Songs geschrieben hatten, also reflektiert er den Inhalt dieser Stücke. Mag sein, dass er etwas hippiemäßig ist, aber wir mögen nun mal die Idee von Frieden und Gemeinschaft. Das ist auch die Botschaft.
eclipsed: Auch eure neue Platte bietet wieder klassischen Hardrock mit Bluesfeeling und psychedelischen Farbrändern.
Love Forsberg: Ja, wir nennen das die Swedish Root Rock Experience!
eclipsed: Wie seht ihr euch selbst im aktuellen Retrorockboom?
Forsberg: Nun ja, wir spielen einen klassischen Stil und stehen manchmal auch auf derselben Bühne wie Deep Purple oder Ten Years After, aber wir haben uns nie als retro verstanden. Hör’ dir unsere Platten an, darauf steht alles für Entwicklung und Experiment.