eclipsed Nr. 128 / 3-2011

QUEEN
Die Krönung der Siebziger

Als sich im Februar 1971 der 19-jährige Bassist John Deacon der Band von Freddie Mercury, Brian May und Roger Taylor anschloss, waren Queen startklar. Was folgte, war eine Karriere wie im Rausch. Aus Anlass des 40. Jahrestags der Gründung der legendären Rockband liefern wir eine Chronologie der spannendsten Phase ihrer Laufbahn: Queen in den Siebzigern.

ELOY
Zeitmaschinenmusik

Auseinandergerissen und neu formiert – Frank Bornemann hat das mit seiner Band Eloy mehrfach durchlebt. Seit 1969 hält er die Formation am Leben. Nach elf Jahren Funkstille meldeten sich Eloy 2009 mit der CD „Visionary“ zurück. Im Dezember erschien die DVD-Retrospektive „The Legacy Box“, im Juli werden Eloy zum ersten Mal seit 13 Jahren wieder live spielen. Rückblick auf die Stationen in der Karriere einer deutschen Progband.

AMPLIFIER
„Wir wollten einen Mythos erschaffen!“

Jede junge Band träumt davon, einen Plattenvertrag zu unterschreiben. Für Amplifier ist die Vorstellung, die Rechte an den eigenen Songs aus der Hand zu geben sowie unter Zeitdruck arbeiten und mit aller Macht Singles produzieren zu müssen, indes ein Alptraum. Deshalb hat das britische Trio bei seinem aktuellen Album alles selbst in die Hand genommen.

MOTÖRHEAD
Please don’t Lemmy be misunderstood

20 Studioalben in 35 Jahren, dazu der 65. Geburtstag, ein Biopic und eine Actionfigur: Motörhead-Boss Lemmy Kilmister hat das erreicht, was ihm angesichts seines kompromisslosen Lebensstils wohl niemand zugetraut hätte. Und er ist auch noch immer ein eloquenter, unterhaltsamer Gesprächspartner, wovon sich eclipsed überzeugen durfte.

…AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD
Texas Frightening

Sie sind eine Band aus Texas. Aber Trail Of Dead klingen nicht nach Roots, klingen nicht nach Square Dance. Tatsächlich ist das, was die Formation um Conrad Keely seit 16 Jahren produziert, schwer zu kategorisieren, da sie sich immer wieder neu orientiert. Klar aber ist, dass sie sich in letzter Zeit am Progressive Rock gütlich tut – und am Krautrock.

MOGWAI
Wortlos glücklich

Wer Mogwai nicht kennt, weiß nicht, was eine Gitarrenwand ist. So eindringlich und durchdringend ist die Klangästhetik, die die Instrumentalband über die Jahre erschaffen hat, dass sie vielen anderen Postrock-Formationen als Vorlage dient. Doch mit dem neuen Album schlagen die Schotten ihren Nachahmern ein Schnippchen.

PALLAS
Atlantis revisited

„XXV“ ist durchaus nicht Pallas’ fünfundzwanzigstes Studioalbum. Obwohl bereits 1980 gegründet, bringen es die britischen Neoprogger inklusive ihres neuen Werks auf gerade mal sieben Einspielungen. Dieses ist dafür immerhin eine Fortsetzung ihres Klassikeralbums „The Sentinel“ von 1984.

ALICE COOPER
Partners in Crime

Der Ruhm von Alice Cooper wäre ohne das Zutun von Meisterproduzent Bob Ezrin nicht denkbar. Er war die treibende Kraft hinter der Entwicklung des unverwechselbaren Sounds der Band und später des Solokünstlers. Nach langer Unterbrechung arbeitet das Kreativgespann wieder zusammen – an einer Fortsetzung des Klassikers „Welcome To My Nighmare“. Wir dokumentieren die Erfolgsgeschichte von Cooper/Ezrin.

CAPTAIN BEEFHEART
Der Zickzack-Bluesmann

Es gibt wohl kaum eine andere Größe der Rockgeschichte, deren immenser künstlerischer Einfluss in derart krassem Widerspruch zu ihrer chronischen kommerziellen Erfolglosigkeit steht. Captain Beefheart, der am 17. Dezember – einen Monat vor seinem 70. Geburtstag – verstorben ist, war eine Lichtgestalt. Wer verbarg sich aber hinter jenem Mythos, den jeder kennt und von dem doch nur wenig bekannt ist?

Weiter im Text! Kultige Songs und ihre Bedeutung
CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL – FORTUNATE SON

Wenn eine zutiefst unpolitische Band plötzlich ein politisches Songstatement abliefert, muss der Druck gewaltig sein. Creedence Clearwater Revival, die bis dahin mit unbeschwerten Schunklern wie „Proud Mary“ oder „Bad Moon Rising“ Erfolge gefeiert hatten, ließen in „Fortunate Son“ ihr Gewissen zu Wort kommen.

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KRAAN - Wiederhören ohne Ende

1971 legten die Ulmer „Kraaniche“ – Bassist Hellmut Hattler, Sänger/Gitarrist/Percussionist Peter Wolbrandt, Schlagzeuger Jan Fride und Saxofonist Johannes „Alto“ Pappert – ihren Jungfernflug hin. Die musikalische Route war dabei quasi vorgegeben. Hattler, Wolbrandt und Fride hatten bis dahin Free Jazz gespielt, Pappert Soul. Für Kraan galt fortan: Jazz mit Rock zu vereinen, dazu gesellten sich eine gehörige Portion Groove und orientalische Einflüsse. Mitentscheidend für den eigenständigen Sound war, dass die Musiker mit Lebensgefährtinnen und Freunden in den Teutoburger Wald zogen. Dort wohnten sie mietfrei auf dem Gutshof Wintrup des Mäzens Graf Metternich. Die Band konnte so mit vergleichsweise geringem wirtschaftlichen Druck versuchen, ihren Traum von der kreativen Großfamilie zu leben.