Das aktuelle Heft / eclipsed Nr. 208 / 03-2019

THE WHO - Drums & Drugs: Die letzten Jahre des Keith Moon

Er war als Schlagzeuger ein genialer Revolutionär. Er führte sich zeitlebens auf wie ein unverbesserlicher Chaot, der sich nicht scheute, Skandale zu provozieren: auf der Bühne und im Studio, im Privatleben erst recht. Keith Moon, der lange das Kraftzentrum von The Who war, starb am 7. September 1978 im Alter von 32 Jahren – an einer Überdosis jenes Präparats, mit dem er seine Alkoholabhängigkeit bekämpfte. Wir besehen uns die letzten Jahre in Moons Lebens, drucken ein in seinem Todesjahr entstandenes, bislang unveröffentlichtes Interview ab und sprechen mit Kenney Jones, seinem Freund und Nachfolger bei The Who.

THE NEAL MORSE BAND - Perfektionisten wider Willen

Die Überraschung ist perfekt: Die Neal Morse Band hat es geschafft, mit ihrem 105-minütigen Konzeptwerk „The Great Adventure“ auf Platz 9 der deutschen Albumcharts einzusteigen. Für den 58-jährigen Bandleader ist dies der größte Erfolg seit er mit dem Spock’s-Beard-Doppelalbum „Snow“ 2002 nur knapp die Top 20 verfehlte und 2014 mit Transatlantic sogar bis auf Platz 6 vordrang. Obendrein ist es ein Zeichen dafür, dass die Prog-Community weiterhin Alben goutiert, die eine groß angelegte Story erzählen.

QUEENSRŸCHE - Der Vorteil des Urteils

Machen wir uns nichts vor: Queensrÿche leiden immer noch unter der schmutzigen Trennung von Geoff Tate. Weder Tate mit seiner Band Operation: Mindcrime, die er nach drei Alben auflösen will, noch die Stammformation mit den Gründungsmitgliedern Michael Wilton und Eddie Jackson konnten bislang an alte Erfolge anknüpfen. Doch ist Tate-Nachfolger Todd La Torre so überzeugt vom neuen Album „The Verdict“, dass er glaubt, damit alte Fans versöhnen als auch neue Fans gewinnen zu können.

MOTORPSYCHO - The music never stops

30 Jahre Motorpsycho und kein Ende in Sicht. Hans Magnus Ryan und Bent Sæther sind Getriebene. Getrieben von den Klängen, die in ihnen wirken und heranreifen. Die Psychedelic Rocker mit Progschlageseite haben ein weitverzweigtes, schier unüberblickbares Gesamtwerk erschaffen, dem sie jetzt mit der Platte „The Crucible“ ein weiteres Schmuckstück hinzufügen, dem wiederum gegen Ende des Jubiläumsjahres gleich das nächste Studioalbum folgen soll.

JOHN MAYALL - Der Bluesdienstleister

85 Jahre und kein bisschen leise: Im März geht Großbritanniens Altmeister John Mayall mit neuem Album auf Tournee durch Deutschland. An Power und Authentizität hat er nichts eingebüßt – nur sein Alter vergisst der Vollblutmusiker und Dienstleister in Sachen Blues gelegentlich.

TINARIWEN, TAMIKREST, TOURÉ & CO. - Archaischer Wüstenblues: Musik aus Mali

Tinariwen und Tamikrest, zwei Tuaregbands aus Mali, touren um die Welt. Gekleidet in ihre traditionellen Gewänder, mit Turban oder Chèche auf dem bzw. um den Kopf und Gitarren in der Hand spielen sie eine staubtrockene Musik, die für ein westliches Publikum einen exotischen Reiz verströmt. Doch sie sind nur die Spitze der Sanddüne.

JOHN LENNON + YOKO ONO - Lennon’s On Sale Again

Alles begann mit dem Wunsch zu heiraten. Vor fünfzig Jahren wollten John Lennon und Yoko Ono sich das Ja-Wort geben. Was folgte, war nicht nur eine Odyssee durch halb Europa, sondern die wohl aufsehenerregendsten Flitterwochen der Musikgeschichte. Anstatt sich auf einer entfernten Insel zu vergnügen, inszenierte das frisch gebackene Ehepaar ein einwöchiges Happening für den Frieden in einem Amsterdamer Hotelzimmer. Die legendären „Bed-Ins for Peace“ waren geboren.

WHEEL - Wenn Orwell das gewusst hätte!

Mit ihren EPs „The Path“ und „The Divide“ haben sich Wheel in den beiden vergangenen Jahren als ernstzunehmende Alternative zu Tool und A Perfect Circle beziehungsweise als potente Ergänzung zu Modern-Prog-Acts wie Karnivool oder Jolly positioniert. Nun legen die Finnen ihr erstes komplettes Album vor, das nicht nur musikalisch überzeugt: Zusätzlich beziehen sie in ihren Texten Stellung zu politischen und sozialen Themen.

AVANTASIA - Schwarzromantische Klassenfahrt

Ursprünglich wollte Tobias Sammet die Zeit nach „Ghostlights“ für ein Soloalbum nutzen. Das führte letztendlich zwar zum nächsten Avantasia-Projekt, Autobiografisches verarbeitete der gebürtige Hesse dennoch auf dem neuen Album „Moonglow“ – verpackt in ein verträumt-düsteres Setting, das der Fantasie von US-Regisseur Tim Burton entsprungen sein könnte.

CATHERINE RIBEIRO + ALPES - Rock progressif extrémiste

Ex-Sonic-Youth-Bassistin Kim Gordon verehrt sie ebenso wie Julian Cope oder der exzentrische französische Mathematiker Cédric Villani. Fakt ist, dass die Musik von Catherine Ribeiro + Alpes niemanden kaltlässt. Wer die Gruppe und ihre sich expressiv gebärdende Frontfrau in den 70ern gehört hat, war von ihrer radikalen Interpretation progressiver Rockmusik entweder abgestoßen oder dieser verfallen. Dazwischen gab es nichts. Ein kleines US-Label hat jetzt drei frühe LPs der Formation neu herausgebracht. Auch wir versuchen gerne, den ewigen Geheimtipp dem Vergessen zu entreißen.

Elf Jahre nach ihrer Trennung reformiert sich die norwegische Rockinstitution MADRUGADA

Die norwegische Band Madrugada hat um die Jahrtausendwende ein einzigartiges Gesamtwerk vorgelegt, dessen Abschluss keineswegs für 2007 geplant war. Doch der völlig unerwartete Tod von Gitarrist Robert Burås, 31, führte zu einem vorzeitigen Ende der Gruppe auf dem Zenit ihrer Umlaufbahn. Die Band steckte damals gerade in der Produktion ihres fünften Studioalbums „Madrugada“, das noch einmal ganz neue Perspektiven eröffnet hätte. Die CD stellte sie fertig, aber das war es noch lange nicht.

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