Das aktuelle Heft / eclipsed Nr. 248 / 03-23

PINK FLOYD „The Dark Side Of The Moon“ wird 50

Vor 50 Jahren, im März 1973, erschien das achte Album von Pink Floyd. Zu dem Zeitpunkt konnte niemand ahnen, welche Spuren „The Dark Side Of The Moon“ in der Welt der Rockmusik hinterlassen würde. Heute weiß man: Es gehört zu den fünf meistverkauften Alben aller Zeiten und setzte einem ganzen Genre die Krone auf. Für den Artrock und für die Band selbst begann mit diesem Werk ein neues Zeitalter. Pink Floyd sollten mit ihm zu einer der bekanntesten und einflussreichsten Gruppen überhaupt werden. Das Album ist ein Gesamtkunstwerk aus Musik, Lyrics, Klang und Artwork. Bis heute hat es nichts von seiner Faszination eingebüßt. 

HANS ZIMMER „ Ich hatte eine ziemlich große Klappe! "

Nur wenigen Filmmusik-Komponisten ist es vergönnt, ihre Werke auch live aufführen zu dürfen. Für Hans Zimmer scheiterte dieses Unterfangen meist schon im Vorfeld, u. a. auch am übermäßigen Lampenfieber. Nach einem Festivalauftritt im Jahr 2000 in Belgien und zwei ausverkauften Debüt-Konzerten im Herbst 2014 in London reist Zimmer inzwischen mit Studioband, Orchester und Chor in schöner Regelmäßigkeit um die Welt. Ab April lässt der gebürtige Frankfurter erneut auch deutsche Hallen erzittern und hat im Vorfeld Einiges zu erzählen.

PORCUPINE TREE „In Absentia“ zum 20. Geburtstag

Kaum zu glauben: Porcupine Trees achtes Album „In Absentia“ ist nun auch schon 20 Jahre alt. Mit diesem Werk stießen die Briten in eine neue künstlerische Sphäre vor. Die Integration von härteren Sounds erwies sich nicht nur als Geniestreich, sondern beeinflusste das gesamte Genre des New Artrock und fand zahllose Nachahmer. „In Absentia“ gilt heute als Meilenstein, nicht nur für die Band. Und dabei ging der Start für dieses Album gründlich in die Hose. Die Band überstand die selbst verschuldete kritische Situation. Zum Glück.

SIENA ROOT - Offenbarung der halbakustischen Art

Längst sind Siena Root zu einer Institution im Retrorock geworden. Doch die Schweden bleiben unberechenbar – nicht nur, was die Musiker betrifft, die abgesehen von Mastermind/Bassist Sam Riffer und Drummer Love Forsberg wie bei einem Hippiekollektiv stetig wechseln, sondern auch, was die spezielle Ausformulierung ihres Stils anbelangt, der auf einem breiten Feld zwischen Hard- und Psychedelic Rock angesiedelt ist. Bereits für Juni 2022 angekündigt, musste man auf das neue, teils akustische Werk „Revelation“ weitere acht Monate warten. Nun ist es endlich da. Wir sprachen mit Riffer und Forsberg darüber, was sich hinter dieser „Offenbarung“ verbirgt.

THE ARCS - Helden, Tote, Unsympathen

Ein Todesfall, eine Scheidung, aber auch triumphale Erfolge und Spaßprojekte: Das Leben von Dan Auerbach gleicht einer Achterbahnfahrt. Zugleich ist der 43-Jährige aus Ohio einer der umtriebigsten Musiker der Gegenwart: Neben den Black Keys unterhält er ein Studio, ein Label sowie eine Zweitband namens The Arcs, die mit „Electrophonic Chronic“ nun ihr Abschiedsalbum vorlegt – als Hommage an den 2018 verstorbenen Multiinstrumentalisten Richard Swift, dessen Tod Auerbach immer noch bewegt …

INHALER - Ehe zu viert

„Cuts & Bruises“ heißt das zweite Album von Inhaler aus Dublin. Die Band um Bono-Sohn Eli Hewson überzeugt darauf mit packenden Songs und einer eigenen Identität. Hewson tritt im Interview souverän und selbstbewusst auf, als ob er bereits auf eine jahrzehntelange Karriere zurückblicken könnte.

PRISTINE - Das unbändige Tier

Es ist im Interview mit Heidi Solheim, der rothaarigen Frontfrau der Norweger, nicht immer einfach, professionelle Distanz zu wahren, wenn man sich bereits in Dutzenden Clubs vor und hinter der Bühne getroffen hat, eingeladen war in ihre norwegische Heimat Tromsö, 300 Kilometer nördlich des Polarkreises, und vor allem schon eine Menge miteinander gelacht hat. Zudem hat die Truppe um die charismatische Sängerin musikalisch nicht nur meinen Rock-Nerv getroffen. Deshalb freut man sich auch mit, wenn die hochgesteckten Erwartungen mit dem neuen Album „The Lines We Cross“ nun noch übertroffen werden. 

MAGENTA überraschen auf „The White Witch“ mit Orchesterklängen

Mit dem jüngsten Magenta-Album erfüllte sich Mastermind Rob Reed einen lang gehegten Traum. Der walisische Multiinstrumentalist, der Komponisten wie Ennio Morricone, John Barry und John Williams zu seinen Vorbildern zählt, stellte sich nämlich der Herausforderung, drei Magenta-Songs mit orchestralen Arrangements aufzupeppen. Bassist Dan Nelson und Schlagzeuger Jiffy Griffiths mussten dabei allerdings pausieren, weswegen das Hauptaugenmerk auf Rob Reed, Sängerin Christina Booth und Gitarrist Chris Fry liegt, der auf der klassischen Gitarre brillieren darf. 

DeWOLFF machen einen großen Schritt in Richtung Sixties-Soul

„Vor und während der Pandemie haben wir sehr viel Soul aus den Sechzigerjahren und auch Gospel gehört“, bekennt Gitarrist/Leadsänger Pablo van de Poel gleich zu Anfang. Neben ihm im Foyer des RuhrCongress Bochum sitzen sein Schlagzeug spielender und singender Bruder Luka sowie Organist Robin Piso in nachmittäglicher Herbstrunde. Die drei erzählen vom zwischenzeitlich veröffentlichten neuen Album „Love, Death & In Between“. Aber nicht nur das bevorstehende Release lässt die Truppe etwas zappelig wirken, denn am selben Abend soll sie für ihre erklärten Rock-Helden The Black Crowes als Anheizer fungieren! „Für sie supporten zu dürfen ist wie ein Traum, der in Erfüllung geht. Mit ihnen sind wir aufgewachsen. Alle meine Schallplatten von ihnen knistern, so oft hab’ ich die gespielt …“

RAIN bringen Jazz und Funk zurück in den Prog

2020 überraschten Rain inmitten der Pandemie mit ihrem Debüt „Singularity“ als kleine, aber feine Prog-Supergroup. Bassist John Jowitt und Drummer Andy Edwards (beide ex-IQ/Frost*) legten gemeinsam mit Sänger und Multiinstrumentalist Rob Groucutt (dem Sohn des verstorbenen ELO-Bassers Kelly Groucutt) sowie dem außergewöhnlichen Jungtalent Mirron Webb, einem exzellenten Gitarristen und ebenfalls Vokalisten, ihre Vision zeitgemäßen Progs vor. Gut zwei Jahre später folgt nun „Radio Silence“.

Mit Wut, Trauer und Hoffnung reagieren FREEDOM TO GLIDE auf den Ukraine-Krieg

Andy Nixon (voc, g, b, keys) und Pete Riley (p, keys) spielten in einer Pink-Floyd-Coverband. Irgendwann probierten sie sich an eigenen Songs. Und waren von dem Ergebnis so überzeugt, dass sie ein eigenes Projekt gründeten: Freedom To Glide. 2014 erschien das erste Album „Rain“. Mit ihm erinnerten die beiden nicht nur musikalisch an ihre großen Vorbilder, indem sie ihre Stücke mal nach „Meddle“, mal nach „The Wall“ und mal nach „The Final Cut“ klingen ließen, sondern auch, indem sie sich, wie Roger Waters, eines großen Themas annahmen: 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs thematisierten sie in diesem Konzeptwerk das Grauen und die Sinnlosigkeit des Krieges.

ROBESPIERRE macht mit bayerischen und englischen Sagen progressiven Mittelalter-Rock

Mittelalterliche Sagen üben große Anziehungskraft aus. Ebenso Musik, die diese alten Zeiten beschwört. Mittelaltermärkte sind äußerst beliebt. Inspiriert haben die alten Geschichten auch den Münchener Musiker Franz Mang alias Robespierre auf seinem neuen Werk „Sandclocks Of Eternity“. Für sein Projekt konnte er Unterstützung von Weltrang gewinnen: Florian Opahle, der als Gitarrist bei Jethro Tull von 2004 bis 2019 Martin Barre ersetzte, dessen Tull-Bandkollegen, den Keyboarder John O’Hara, und Simon Michael, der schon bei den bekannten Mittelalterbands Subway To Sally und Feuerschwanz die Taktstöcke schwang. 

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