Das aktuelle Heft / eclipsed Nr. 264 / 10-24

KING CRIMSON - Sternenlos und purpurrot

Das Auseinanderfallen der als provisorisch angesehenen King-Crimson-Besetzung, die 1971 das Album „Islands“ eingespielt hatte, ist gezeichnet von einer Zäsur, die von der endgültigen Entzweiung von Robert Fripp und Peter Sinfield geprägt ist, der nicht nur als Texter, sondern auch als konzeptioneller Denker agiert hatte. Plötzlich stand Fripp ohne Mitstreiter da. Doch aus dieser Notlage heraus entstand das, was viele Anhänger als stärkste Phase der Band ansehen ...

GENESIS - 50 Jahre "The Lamb Lies Down On Broadway"

Vor 50 Jahren legten Genesis ihr einziges Studiodoppelalbum vor, das bis zum heutigen Tag eine Ausnahmestellung einnimmt und eine Kultanhängerschaft besitzt. Das ambitionierte Konzeptwerk mit filmreifer Story bedeutete für die Band eine ähnliche Zäsur wie fünf Jahre später „The Wall“ für Pink Floyd: Am Ende der Tour zum Album stieg der charismatische Frontmann Peter Gabriel aus ...

FISH - Insel-Exil

Endlich, nach vielen Jahren der verschobenen Termine und missglückten Versuche, wird Fish seine Karriere mit zwei Highlights beenden: einer umfassenden Tournee, bei der auch Urgestein Mickey Simmonds erstmals seit den 90ern wieder mit an Bord sein wird, sowie den lange erwarteten Reissues seiner ersten beiden Alben „Vigil In A Wilderness Of Mirrors“ und „Internal Exile“. Aber ob er danach wirklich in Rente geht?

DREAM THEATER „Ich fühle mich wieder wie 18!“

Die Vorfreude auf die Ende Oktober startende „40th Anniversary Tour“ ist groß, und das umso mehr, als ExSchlagzeuger und Gründungsmitglied Mike Portnoy wieder mit an Bord und auch ein neues Album bereits am Horizont erkennbar ist. Wir erreichten Gitarrist John Petrucci während der Tour-Vorbereitungen in New York.

MICHAEL SCHENKER - Fremde in der Nacht

Von 1973 bis 1978 dauerte die erste Michael-Schenker-UFO-Ära. Fünf Studioalben und das Livealbum „Strangers In The Night“ begründeten den heldenhaften Ruhm des deutschen Ausnahmegitarristen. Mit „My Years With UFO“ blickt Schenker zurück auf diese Zeit und lässt sie mit neuen, spannenden Versionen seiner damaligen Songs neu erblühen. Zudem gibt er Einblicke in sein kompliziertes Verhältnis zu UFO-Sänger Phil Mogg.

NICK CAVE & THE BAD SEEDS - Rückzug vom Rückzug

Sechs Jahre hat Nick Cave keine Interviews gegeben. Jetzt redet er wieder – weil er etwas zu sagen hat und weil sein 18. Studioalbum „Wild God“ einen wichtigen Wendepunkt in seiner Karriere darstellt: Die Zeit der Trauer und Selbsttherapie ist vorbei, von nun an genießt er das Leben wieder, wie chaotisch und verrückt die Welt auch sein mag.

MC5 - Eine Band von revolutionärer Kraft

Die Geschichte der progressiven Garagenrocker MC5 gehört zu den eher tragischen Kapiteln der Rockhistorie. Mit ihrer Hymne „Kick Out The Jams“ und revolutionären Posen nahmen die Detroiter 1968 den Punk vorweg. eclipsed sprach mit Produzent Bob Ezrin, der bereits für Größen wie Alice Cooper, Deep Purple und Pink Floyd gearbeitet hat und nun der legendären Band zu einem dritten, postum veröffentlichten Studioalbum verhalf.

OPETH - Sein Wille geschehe 

Mit ihrem ersten Konzeptalbum „The Last Will And Testament“ verwickeln uns die schwedischen Prog-Giganten in eine verworrene Familiengeschichte aus der Zeit kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Wir sprachen mit Mikael Åkerfeldt im Vorfeld über Growls, Vinyl, illustre Gäste und das Drummer-Dilemma.

LEPROUS - Fünf Stunden für einen Sound

Anfang Juli in Norwegen: Tor Oddmund Suhrke, neben Robin Ognedal der zweite Gitarrist von Leprous, nimmt sich bei strahlendem Sonnenschein Zeit für ein Interview mit eclipsed. Der ausgebildete Physiotherapeut berichtet dabei, warum seine Band die Arrangements verschlankt hat und auf Pink-Floyd-mäßige Soli steht – und warum die Nebenprojekte seiner Kollegen sich positiv auf die Bandatmosphäre auswirken. 

THE HARD QUARTET - Das Musketierprinzip

Supergroups sind Zusammenschlüsse von Musikern, die bereits eine erfolgreiche Laufbahn absolviert haben. Prominente Beispiele aus der Vergangenheit sind Cream, ELP oder Crosby, Stills, Nash & Young. Bei all diesen Gruppen war ganz leicht nachzuvollziehen, wer jeweils welchen Beitrag leistete. Ganz anders ist dies bei The Hard Quartet, der neuen Supergroup des Alternative Rock.

GOD IS AN ASTRONAUT - Hommage an den Vater

God Is An Astronaut wurde 2002 von den Zwillingsbrüdern Torsten und Niels Kinsella ins Leben gerufen und kurz darauf durch Drummer Lloyd Hanney zum Trio ergänzt. Rund zwei Jahrzehnte später sind sie längst eine feste Größe in der internationalen New-Artrock-Szene. Ihr elftes Studioalbum „Embers“ entstand unter dem Eindruck eines tragischen Todesfalls.

PURE REASON REVOLUTION - Musik als Therapie

„Coming Up To Consciousness“, das neue Album der Band um Jon Courtney, entstand in Zusammenarbeit mit PinkFloyd-Bassist Guy Pratt und Mitgliedern von The Pineapple Thief. Wie es dazu kam, welche Änderungen im Line-up es in den letzten beiden Jahren gab und wie die Musik ihn aus einem emotionalen Tief holte, erzählte der Gitarrist und Sänger im Zoom-Interview.

JON ANDERSON legt mit THE BAND GEEKS das Yes-ähnliche Werk „True“ vor

Die Yes-Geschichte ist voller Irrungen und Wirrungen. Wichtige Bandmitglieder wie Rick Wakeman kamen und gingen. 2008 war selbst Sänger Jon Anderson draußen. Zweimal gab es zeitgleich zwei Formationen: Ende der Achtziger neben Yes-West noch Anderson Bruford Wakeman Howe und ab 2016 Yes Featuring Jon Anderson, Trevor Rabin, Rick Wakeman, die neben den von Steve Howe geführten Yes live auftraten. Überraschend hat Anderson nun mit The Band Geeks, die über Podcast und YouTube-Auftritte mit Yes-Coverversionen Aufsehen erregten, ein Album eingespielt. Und das versprüht ganz gemäß dem Titel „True“ wahren Yes-Spirit.

THE NEW ROSES schauen musikalisch weiterhin gern über den großen Teich

Timmy Rough meldet sich von zu Hause aus. Ausnahmsweise, denn das Interview findet inmitten der Festivalsaison statt, die für The New Roses dieses Jahr besonders üppig ausfällt. Unter anderem hätten es ihm die spanischen Festivals mit ihrer „Magie“ besonders angetan, erzählt der Frontmann. Dass sie international ankommen, mag auch damit zusammenhängen, dass ihr Hardrock „Made in Germany“ amerikanisch eingefärbt klingt. Sie seien keine typische Band des Genres, sondern „näher bei Bon Jovi oder Bryan Adams“ ...

MYLES KENNEDY thematisiert das Loslassen und hält an seiner Sechssaitigen fest

Es ist heiß an diesem Nachmittag in Berlin. Aber Myles Kennedy bleibt cool, auch wenn er lachend gesteht, dass er wohl noch shoppen gehen muss, weil er die falschen Klamotten eingepackt habe. Entspannt sitzt er in der Bar eines Berliner Hotels und steht Rede und Antwort. Insbesondere natürlich zu seinem neuen Soloalbum „The Art Of Letting Go“, das ebenfalls „heiß“ ist. Denn es rockt mehr als ordentlich. Der 54-jährige, der sich als Frontmann von Alter Bridge und Sänger von Slash & The Conspirators einen exzellenten Ruf erarbeitet hat, erläutert, wie es dazu kam.

LIZZARD haben mit dem fünften Album endlich ihren ureigenen Drive gefunden

Das neue LizZard-Album „Mesh“ lebt von seiner Dynamik, diesem Wechselspiel zwischen Laut und Leise, Hell und Dunkel, Wut und Melancholie. Das sieht Bassist William Knox auch so. „Es liegt wohl nicht zuletzt daran“, meint der 43-Jährige, der ab und an dermaßen leise ins Telefon nuschelt, dass er kaum zu verstehen ist, „dass wir drei Charaktere starken Emotionsschwankungen unterworfen sind. Bei uns gibt es nicht Schwarz oder Weiß, sondern nur Hellgrau und Dunkelgrau. Was sich dann in den Songs niederschlägt.“ 

Corona brachte ANUBIS zu den kreativen Höhenflügen des Albums „The Unforgivable“

Zu Hause abzuhängen, fernzusehen und zu grübeln kann zu unvorhergesehenen Geistesblitzen führen. Wenngleich diese nicht zwingend von Optimismus geprägt sind. Es war das Coronavirus, welches das australische Sextett Anubis auf das geradezu philosophische Konzept seines neuen Studiowerks „The Unforgivable“ brachte. In den zehn Tracks geht es um den Zyklus „Manipulation – Radikalisierung – Erlösung“ ...

THE THE brauchte eine Auszeit - 24 Jahre später melden sie sich nun zurück

Es gibt Dinge, die lassen sich nicht rational erklären. Etwa, wie man eine erfolgreiche Musikerkarriere einfach auf Eis legen und fast ein Vierteljahrhundert abtauchen kann. Matt Johnson reagiert mit einem Lächeln – und einer ganzen Reihe von Gründen: Die Umstrukturierungen der Musikindustrie in den frühen 2000ern hätten sein letztes Album „Naked-Self“ ruiniert und ihn seinen Plattenvertrag gekostet. Dann habe er sich von seiner Partnerin getrennt, seinen Vater und jüngeren Bruder verloren, gesundheitliche Probleme gehabt und sein Heil in Soundtracks gesucht ...

... und VIELES mehr!