BIRDY - Birdy

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Singer-Songwriter | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 8/10 | Label: Warner | Autor: WS


Jasmine Van den Bogaerde? Gerade mal fünfzehn Jahre alt, hat der frühreife Spross einer Konzertpianistin unter dem charmanten Künstlernamen Birdy gleich mit ihrem Bon-Iver-Cover von „Skinny Love“ in den UK-Charts mächtig eingeschlagen. Dabei ist dieses Liedchen ganz und gar unprätentiös eingespielt. Nur Stimme und Piano. Das erste Album besteht fast nur aus Neuinterpretationen. Was gar nichts macht, da Birdys Versionen einen ganz eigenen, fragilen Charakter besitzen. Der Opener „1901“ schwelgt in Klavier, zurückhaltenden Electronics und natürlich der Stimme, die so gar nicht kindlich wirkt, sondern eher als sensible Mischung aus Fiona Apple und Melanie betört. Das kämpferisch-appellative „People Help The People“ erinnert an selige Flower- Power-Zeiten und überzeugt mit glasklaren Pianoakkorden, schwelgerischem Cello und mitreißender Stimmführung. „I’ll Never Forget You“ reizt mit weiblichem Zauber zwischen Kate Bush und Tori Amos. „Young Blood“ hat den perfekten Elektropop-Appeal. „Fire And Rain“ (James Taylor) zeugt von Songwriter-Traditionsbewusstsein. Man kann nur inständig hoffen, dass dieses junge Talent nicht von der Musikindustrie verbogen oder gar kaputtgemacht wird.

Top-Track: People Help The People

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