BORKNAGAR - Urd

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Metal | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 8/10 | Label: Century Media | Autor: MB


Für eclipsed-Leser dürfte Black Metal meist dann interessant werden, wenn die finsteren Horden aus dem Norden über die Grenzen ihres Genres hinausblicken und die Siebziger für sich entdecken. Die norwegische Formation Borknagar ist eines der besten Beispiele für die Koexistenz von düsterer Brutalität und verspielten Progressive-Versatzstücken. Seit „The Olden Domain“ (1997) versucht sie ihre Definition von Black Metal ständig zu erweitern. Doch vor allem das letzte Album „Universal“ (2002) war mit seiner schillernden Stilpalette der erste Schritt auf einer neuen musikalischen Reise, die jetzt mit „Urd“ einen neuen künstlerischen Höhepunkt gefunden hat. Das originäre Fundament aus Growls und Blastbeats ist immer noch vorhanden. Doch mit dem Einsatz von Wah-Wah-Pedals, einer Hammondorgel, todtraurigen Streichern und cleanen Gesangsmelodien (nach der Rückkehr von Bassist ICSD Vortex hat man drei Sänger an Bord, die sich im Idealfall sogar zu einem tollen Chor ergänzen) rückt die Band manchmal bis in Floydsche Sphären vor. „Urd“ ist ein orchestral-sinfonischer Mix aus kauzigem Folk, garstigem Black Metal und warmem Progressive Rock. Und damit richtig gut.

Top-Track: The Earthling

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