BOSNIAN RAINBOWS - Bosnian Rainbows

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 152 / 7-8-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 8/10 | Label: Clouds Hill | Autor: WS


Natürlich kann ein Mann wie Omar Rodriguez-Lopez nicht stillsitzen. Nachdem seine Hauptband The Mars Volta seit „Noctourniquet“ in einen geplanten dreijährigen Studioschlaf versunken ist, muss er seine Kreativität in den düsteren Indiewave-Rock von Bosnian Rainbows stecken. Mit Sängerin und Mitverschwörerin Teri Gender Bender (was für ein Name) knüpft er einen 80s- Dark-Gothic-Teppich, auf dem Wave, Punk und exaltierter Gesang heftig aufeinander prallen und die düstere Muse einer PJ Harvey auf die konzeptionelle Verrücktheit von The Mars Volta trifft. Mächtig rauschend beginnt die Scheibe mit „Eli“ irgendwo zwischen Dead Can Dance und Siouxsie & The Banshees. „Worthless“ ist eine kunstvolle Artpop-Pianoballade mit heftigen Ausbrüchen. Verzerrte Effekte wie etwa in „The Eye Fell In Love“ bürsten den durchaus dancekompatiblen Sound immer wieder gegen den Strich. In „I Cry For You“ kommt Achtziger-Feeling auf, sowohl was die Art der Rhythmik als auch die schrägen Harmonien, den überbordenden Gesang und die New-Wave-Synthiesounds anbelangt. Immer schrägere Effekte und harmonische Brechungen halten den Weirdness-Faktor hoch. Auf diese Weise kann man sich tatsächlich wunderbar an die Eighties zurückerinnern.

Top-Track: Mother, Father, Set Us Free

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