Kategorie: CD-Reviews | Genre: Rock | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 151 / 6-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 5/10 | Label: Frostbyte | Autor: CA
Breed77 haben sich doch sehr zum kommerziellen Hardrock hin entwickelt, was aus „The Evil Inside“, ihrem sechsten Album, das konventionellste der Spanier macht, die nun schon seit einigen Jahren in London residieren. Der Umzug war der Band also in punkto Innovation nicht sonderlich dienlich. Die Einflüsse traditioneller iberischer Musik, die früher hin und wieder vor allem in den Gitarrensoli aufblitzten (immerhin ist Pedro Caparros ein begnadeter Flamenco-Gitarrist) sind endgültig passé. Hier wird fast nur noch straight gerockt. So wirkt „The Devil Inside“ in den wenigen verbliebenen ruhigen Momenten wie etwa in dem bis zur Schmerzgrenze balladesken „Motionless“ wie Creed und bei etwas aggressiverem Stoff wie Nickelback oder Staind. Die bisweilen ins Progmetal-Filigrane abdriftenden Saitensoli heben das Niveau und den Energiegehalt der Produktion. Doch Stücke wie „Broken Pieces“, bei denen es scheint, Sänger Paul Isola sei einige Stunden bei Serj Tankian in die Lehre gegangen, lassen das Feuer mehr auflodern und knüpfen so wenigstens ein bisschen an alte Breed77-Zeiten an.
Top-Track: Broken Pieces