Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 151 / 6-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 7/10 | Label: Beggars | Autor: UR
Als eine der verlässlichsten Größen unter Englands Brit-Rock- und Postpunk-Erneuerern der Nullerjahre haben sich British Sea Power erwiesen. Das Quartett um den etwas unauffällig klingenden Sänger Yan Wilkinson blieb stets etwas am Rande der großen Aufmerksamkeitswelle. Das mag die Ruhe und Selbstgewissheit erklären, mit der die Band ihre Wandlungsfähigkeit zwischen eingängiger Melodik und kauziger Experimentierlaune pflegt. Das fünfte Album der Südbriten bildet da keine Ausnahme. Gleich zu Beginn spielt sich das Titelstück als prägnante Indiepop-Hymne ins Ohr, die so ähnlich auch Philip Boa einfallen könnte. Es folgen Exkurse in atemlosen, angenehm rauen Glamrock („K-Hole“) und in Richtung zartbitteren Shoegaze-Pop wie im ätherischen „Hail Holy Queen“. Zunehmend entspannter wird der Bogen. Teils zeigt sich die sonst so quirlige Band von ihrer introspektivsten Seite, dann prägen warme Akustikgitarre, Slides und Viola-Einwürfe den Ton. Das Finale gehört dem lodernden Sphärenstück „When A Warm Wind Blows Through The Grass“ – einer der interessantesten, weil ungewohntesten Songs der Pop-Chamäleons aus Brighton.
Top-Track: Machineries Of Joy