Kategorie: CD-Reviews | Genre: | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 163 / 9-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 9/10 | Label: Impulse | Autor: WK
Im Juli dieses Jahres ist der große Jazzbassist Charlie Haden verstorben, der an der Seite von Keith Jarrett, Ornette Coleman, Pat Metheny und Carla Bley grandiose Alben veröffentlicht hat. 1990 traf er sich zu einem Stelldichein mit Gitarrenlegende Jim Hall, das nun, 24 Jahre später, endlich veröffentlicht wird. Endlich deshalb, weil es eine Sternstunde der Duo-Improvisation gewesen ist. Zwar spielten Hall und Haden ausschließlich Standards, doch das hier gebotene Maß an Intensität, Individualität und beiderseitigem Sich-aufeinander-Einlassen kann überhaupt nicht getoppt werden. Das Ohr versinkt zwischen den zehn Saiten, die hier den Ton angeben. Es ist eine ganze Welt der Inspiration, die sich hier offenbart, ohne nach Bezeichnungen oder Kategorien zu verlangen. Zwei große Jazzmusiker gleiten miteinander unprätentiös in die Unendlichkeit. Traumhaft schön, in jedem einzelnen Moment inspiriert und niemals seicht.