DAMIEN JURADO - Maraqopa

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Singer-Songwriter | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Secretly Canadian | Autor: SaS


Damien Jurado gehört zu der illustren Schar amerikanischer Folkmusiker, die einfach Pech mit dem Timing hatten. Ebenso wie sein Bruder im Geiste, Ron Sexsmith, begann er seine Karriere in den frühen Neunzigern, als noch kein Hahn nach introvertierten Singer-Songwritern krähte. Für die neue Generation um Fleet Foxes und Konsorten ist er aber zu alt. Und so wird wohl auch „Maraqopa“ kaum beachtet werden, auch wenn das eine grobe Ungerechtigkeit wäre. Natürlich kann man Jurado vorwerfen, er habe es auf seinen bisherigen Alben etwas zu soft und gleichförmig angehen lassen. Doch sein neues, wieder mit Richard Swift eingespieltes Werk ist große Kunst. Kongenial zwischen Fleet Foxes und The Band mit einem Schuss Jackson Browne angesiedelt, setzt sich Jurado, im positiven Sinne, zwischen alle Stühle und liefert ein äußerst abwechslungsreiches Album ab, das Überraschungen wie einen Kinderchor („Life Away Fron The Garden“) oder das Verschwinden seiner Gesangsstimme inmitten psychedelischer Klänge bietet (der Opener „Nothing Is The News“). Und doch sind die schönsten Momente die ruhigen Folksongs. Es ist nicht zu spät, Damien Jurado zu entdecken.

Top-Track: So On, Nevada

Zurück zur Übersicht