Kategorie: CD-Reviews | Genre: Blues/Bluesrock | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 6/10 | Label: Spunk | Autor: SaS
Die Bedeutung, die Youtube fürs Entdecken und Entdecktwerden junger Musiker hat, ist mittlerweile nicht mehr zu unterschätzen. Neben seiner Rolle als Medium zur Selbstdarstellung talentfreier Teenies taugt der Videokanal nämlich auch zum subtilen Instrument viralen Marketings, wie jüngst der Fall von Lana Del Rey bewies. Sozusagen in deren Windschatten bewegt sich die Australierin Emma Russack, die in ihrem Heimatland ebenfalls via Youtube für Furore sorgte, mit einer eigenwilligen Version von Black Sabbaths „Planet Caravan“. Ihr Album „Sounds Of Our City“ erscheint nun weltweit und zeigt, dass sie eine talentierte Geschichtenerzählerin ist. Der erste Track „Tonight“ nimmt den Hörer gleich für sich ein: Die Geschichte eines verzweifelten One Night Stands ist dreckig und rührend zugleich erzählt. Leider hält der Rest der Platte dieses Niveau nicht. Die folgenden neun Songs sind gefälliger moderner Blues. Russacks Gesangsstimme klingt angenehm verwegen. Ihre Songs sind durchaus gelungen, aber bei weitem nicht weltbewegend. So pendelt sich das Ganze auf Albumlänge leider etwas zu schnell auf Gleichklang ein.
Top-Track: Tonight