EXCESSIVE VISAGE - Ruckus Array

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artrock, Prog | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 162 / 7-8-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Eigenvertrieb | Autor: AS


Wie für ein gutes Essen muss man sich für die Klangkunst von Excessive Visage Zeit und Muße nehmen. Dafür wird man dann reich belohnt. Der Band aus Berlin gelingt Musik, die ihresgleichen sucht. Ihre Originalität rührt zunächst einmal daher, dass Sängerin Larissa Blau ihre (teils geträumten) poetischen Songtexte über die Abnormitäten der modernen Gesellschaft wie das lieblich-weibliche, naiv-verträumte Pendant zu Pere Ubus David Thomas intoniert. Torsten Lang (g, b, synth), Albrecht Schumann (keys), Simon Preuß (b) und Christoph Dehne (dr) tragen aber auch ihr Scherflein zur Einzigartigkeit der elf Stücke auf ihrem zweiten Longplayer bei: vertrackte Rhythmen und rasante Wechsel zwischen Artpop und Postrock („Lateral Veins“, „Con Man“), die Kombination von fast schon an Mathrock erinnernden Strukturen mit King- Crimson-Power und psychedelischen Stimmungen („The Power Flaw“) und jazzig angehauchter Prog à la Canterbury („Borehole Breakout“). Nur das dubbige „Canus Minor“ braucht man nicht wirklich. Ansonsten kann man nur sagen: Chapeau! Und bitte weiter so.

Top-Track: Lateral Veins

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