THE FLAMING LIPS - With A Little Help From My Fwends

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Avantgarde | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 165 / 11-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 10/10 | Label: Pias | Autor: WK


Nach ihren Annäherungen an Pink Floyd, King Crimson und der Stone Roses ist der Tribut an „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ das vierte Album, das von den Flaming Lips in kurzer Zeit komplett gecovert wird. Das Prinzip bleibt das Gleiche, mit einer Reihe von Gästen wie J. Mascis, My Morning Jacket, Moby, Miley Cyrus, Stardeath & White Dwarfs oder Foxygen wird das Original aller Folklore entkernt und neu montiert. Allerdings gehen Wayne Coyne und Co. nicht so weit, die Beatles-Vorlage zu sezieren. Sie versuchen es nur mit viel Liebe, Noise und Elektronik zu einem derart polarisierenden Fanal zu machen, wie die Liverpooler das in ihrer Zeit geschafft haben. Dazu legen sie dem Ohr allerlei Angeln aus. Immer wenn es zu vertraut wird und man zu unterstellen geneigt ist, die Flaming Lips hätten sich in den Netzen der Ehrfurcht verstrickt, ändern sie radikal die Richtung oder tröpfeln einfach eine Pipette Gift in ihren Cocktail. Tatsächlich scheiden sich an dieser CD die Geister, und das ist gut so. Man kann sie nur mögen oder komplett ablehnen. „With A Little Help From My Fwends“ ist in erster Linie ein Update im Sinne der Beatles, das um Längen mutiger ausgefallen ist als deren „Love“, zugleich aber auch ein lupenreines Statement der Flaming Lips.

Top-Track: When I’m Sixty-Four

Zurück zur Übersicht