Kategorie: CD-Reviews | Genre: Singer-Songwriter | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 163 / 9-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Subpop | Autor: WK
Hauptberuflich Chef von Dinosaur Jr. gilt Gitarrist und Sänger J. Mascis zwar als Raubein, aber auf seinen Soloplatten zeigt er immer wieder erstaunlich sanfte Seiten. So poetisch und verträumt wie auf „Tied To A Star“ war er jedoch noch nie. Die Platte erinnert an Neil Youngs countryeske Alben aus den frühen bis mittleren siebziger Jahren wie „Comes A Time“ oder „Harvest“. Nun hat sich Herr Mascis ja schon immer heftig zu Young bekannt, dies aber vor allem in Bezug auf dessen Spiel auf der elektrischen Gitarre. Auf „Tied To A Star“ macht er aber auch Anklänge an die keltischen Seiten von Jimmy Page hörbar. Und manches klingt dann doch wie eine akustische Version von Dinosaur Jr. Wenn er am Ende hin und wieder mal zur Elektrischen greift, setzt er damit wundervolle Kontraste, welche die Poesie dieser Platte nur noch unterstreichen. Schon die letzte Dinosaur-Platte war ein Glücksgriff. Mit seinen beiden seither erschienenen Soloalben ist es ihm indes gelungen, sich noch zu steigern. Am schönsten wird das deutlich, wenn er in „Wide Awake“ ein Stelldichein mit Cat Power gibt.
Top-Track: Wide Awake