KODALINE - In A Perfect World

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 153 / 9-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 6/10 | Label: Sony | Autor: UR


Akuter Herzschmerz ist nicht der schlechteste Startpunkt, um ein Album zu schreiben. Im Falle der irischen Newcomer Kodaline erlebten die beiden Nachbarkinder Steve Garrigan und Mark Prendergast das Erwachsenwerden samt seiner Höhen und Tiefschläge gewissermaßen parallel – vom Schulchor über erste Bandwettbewerbe bis hin zum ernsten Beziehungs-Crash der beiden Songwriter und Gitarristen. Dramatische Gefühle prägen denn auch die Songs ihres Debütalbums. Aus behutsamen Balladen entwickeln sich oft euphorische Hymnen nach Coldplay-Vorbild („High Hopes“). Aber auch ohne schwere Rockgeschütze richtet der Bandvierer kundig sein dynamisches Gefühlswechselbad an. Dann folgen auf zarte Pianoakkorde quirlig geschrammelte Gitarren und Mandolinen, feierliche Backgroundchöre („Love Like This“) oder himmelhohe Falsett-Partien von Chorknabe Garrigan. Für eine blutjunge Band hält Kodaline bei aller Epik erstaunlich stilsicher einen feinen Folk-Grundton bei. Was allerdings noch fehlt, ist der eigene Ton, der Kodaline abhebt von bloßen gelehrigen Britpop-Schülern.

Toptrack: High Hopes

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