Kategorie: CD-Reviews | Genre: Instrumental, Postrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 163 / 9-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Superball | Autor: NM
Maybeshewill haben seit ihrer Gründung 2006 eine ausgeprägte Do-it-yourself-Haltung mit der entsprechenden Unbekümmertheit an den Tag gelegt. So erschien die Debüt-EP der einstigen Studentenband aus Leicester 2008 auf dem eigenen Label. Beim dritten Album übernahm der kurz zuvor zur Band gestoßene Bassist Jamie Ward die Produktion. Samples aus Film und Pop in ihre Instrumentalsongs einzubauen und mit weiteren teils gewagt anmutenden elektronischen Effekten zu kreuzen, wurde im Lauf der Jahre zu einem Markenzeichen der Band. Und so steckt auch das neue Album „Fair Youth“ voller Klänge, die sich einem erst beim zweiten oder dritten Durchlauf richtig erschließen. So beginnt etwa der zweite Track, „In Amber“, mit einem Anflug von TripHop, schwenkt dann aber in einen von Keyboards, Drums und schließlich auch von Bläsern und Streichern dominierten Klangteppich um. Der erdige und dynamische, fast schon angenehm altmodische Schlagzeugsound sticht dabei besonders angenehm hervor. Der Band würde es allerdings gut zu Gesicht stehen, noch vielseitigere Arrangements zu entwickeln. Denn auch die schillerndste Nuance wird mitunter von gefühlter oder tatsächlicher Redundanz in den Hintergrund gedrängt.
Top-Track: In Amber