Kategorie: CD-Reviews | Genre: Metal | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 165 / 11-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Ipecac | Autor: WK
Buzz Osbourne und Dale Crover, kurz: die unerschütterlichen Melvins, lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, wie und mit wem sie ihre Band komplettieren. Bei ihrem neuesten Streich fraternisieren sie mit Paul Leary und JD Pinkus, die man noch bestens aus den grandiosen Tagen der Butthole Surfers in Erinnerung hat. Die Songs des Albums sind entsprechend bipolar. Eine Hälfte klingt wie Melvins pur, die andere wie Butthole Surfers. Die Mischung macht’s. Einiges ist schwer wie Mauersteine, anderes so leicht wie Singvögel. Das verbindende Element ist der ausgesprochene Hang zur Ironie, der beiden Bands eigen ist. Und in einigen besonderen Momenten treffen die Intentionen der beiden auf spannende Weise zusammen. Was Qualität betrifft, ist man bei den unkorrumpierbaren Melvins immer auf der richtigen Seite, aber diesmal ist ihnen wirklich eine besondere Vereinigung zweier maßgeblicher Ströme der Indie-Innovation gelungen. Von Trash über Artrock bis zu Alternative Metal ist alles mit dabei. Ein überaus kurzweiliges Album von vier begnadeten Avantgarde-Veteranen.
Top-Track: Eyes On You