Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 163 / 9-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 6.5/10 | Label: Asthmatic Kitty | Autor: JV
Marching Bands sind nicht jedermanns Sache. Sie sind aber wichtigster Bestandteil des neuen Albums von Sängerin, Songwriterin und Multiinstrumentalistin Shara Worden. Wer sich also für Samba-meets-Marsch-Rhythmik, Querflöten, Posaunen und Trompeten nicht erwärmen kann, wird vermutlich wenig Vergnügen an diesem Album haben. Die experimentierfreudige New Yorkerin fügt diese Marschkapellen-Elemente mit Dancefloor-Elektropop und ihrem glockenreinen Sopran zu eigenwilligen und dennoch eingängigen Indiepop-Kabinettstückchen zusammen. Scheinbar Gegensätzliches zu einem harmonischen Stück zu vereinen, gelingt Worden gleich mehrfach auf grandiose Weise. „Lover Killer“ ist zu gleichen Teilen kühl, steril, organisch und lebhaft. Das exzentrisch mit sehr hohem Gesang beginnende „Looking At The Sun“ hebt ab mittels bereits erwähnten Bläserensembles. Ohne Marchingband-Elemente kommt „Shape“ aus, das einen Ausflug in den Ambient einleitet. Auch „So Easy“ und „Resonance“ passen hierher, werden aber durch Getrommel geerdet. Mit „Apparition“ schließlich entschweben Worden und Co. in unbekannte Dimensionen.
Top-Track: This Is My Hand