Kategorie: CD-Reviews | Genre: Prog | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 166 / 12-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Code 7 | Autor: MD
Mystery haben ja schon so manchen Personalwechsel durchgemacht. Einziges verbliebendes Ur-Mitglied ist Gitarrist Michel St-Père. Mit „Tales From The Netherlands“ liefern uns die Kanadier ein Doppel-Live-Album, das sämtliche Qualitäten der Band zum Vorschein bringt. Mit Benoît David am Mikrofon, der ja auch ein kurzes Gastspiel bei der Prog-Legende Yes auf deren Album „Fly From Here“ hatte und inzwischen nicht mehr bei Mystery ist, zeigen sie uns, dass sie als Live-Act zur Crème de la Crème gehören. Mit diesem Release wird einem bewusst, welch außergewöhnliche Stimme sie (und auch Yes) verloren haben. Zentralstück auf dieser fast zweieinhalbstündigen musikalischen Reise ist das 22-minütige Opus „Through Different Eyes“. Hier wird ein Manifest eines Musikerkollektivs zelebriert, das alles kennt und nichts auslässt. Souverän fügen Mystery hier zusammen, was so immer schon hätte verbunden werden müssen. Hier treffen eindringliche Echos aus den Tiefen der Musikgeschichte auf halluzinogene Akkordschleifen, hügelige Gitarren- und rauschende Orgelpassagen. Das Klanguniversum rotiert hier um eine Achse des guten Geschmacks.
Top-Track: Through Different Eyes