Kategorie: CD-Reviews | Genre: Metal | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 152 / 7-8-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 9/10 | Label: Century Media | Autor: MB
Die einflussreichste Band Vorderasiens ist zurück. Mit „All Is One“ machen Orphaned Land den nächsten großen Schritt ihrer Karriere. Zum ersten Mal überhaupt konnten die Israelis auch außerhalb ihrer Landesgrenzen aufnehmen: in Schweden und in der Türkei. Auch wenn sie auf ein paar Ecken und Kanten verzichtet und damit die Eingängigkeit deutlich erhöht hat, ist die Weiterentwicklung der Band in Sachen Produktion, Arrangements und lyrischer Wucht dennoch mehr als beeindruckend. Nach wie vor verbinden Orphaned Land Death- und Doom-Elemente mit der bunt schillernden Folk-Vielfalt des Nahen und Mittleren Osten. Man singt nicht nur in vier verschiedenen Sprachen, sondern nutzt auch exotische Instrumente wie Saz, Santur und Bouzouki. Dank des gestiegenen Aufnahmebudgets konnten diesmal sogar Chor und Streicher integriert werden. „All Is One“ macht deutlich: Die fünf Israelis sind inzwischen mehr als nur „die Opeth des Mittleren Ostens!“, wie Porcupine-Tree-Mastermind Steven Wilson einst orakelte. Orphaned Land, das ist der Friedenskuss zwischen Vergangenheit und Zukunft. Und Völkerverständigung auf musikalisch verdammt hohem Niveau.
Top-Track: All Is One