Kategorie: CD-Reviews | Genre: Other | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 6/10 | Label: Hear | Autor: SaS
Was ist bloß mit Paul McCartney los? Erst veröffentlicht er (vor einem Vierteljahr) mit „Ocean’s Kingdom“ überflüssige Ballettmusik. Dann kündigt er ein neues Album an und sorgt damit für große Freude bei seinen Anhängern. Und nun bringt er eine Platte voller Coverversionen alter amerikanischer Standards auf den Markt. Mit Musik, die wir alle aus Filmen mit Fred Astaire kennen und die diesem, so Macca, genauso Tribut zollen sollen wie auch den klassischen Komponisten Cole Porter und Harold Arlen. Das einzig Originelle an dieser Idee, aus der nicht zuletzt Rod Stewart eine zweite Karriere gemacht hat, sind die zwei eigenen Songs, die sich Arrangement-technisch in den Reigen eingliedern, ohne weiter aufzufallen, wobei „My Valentine“ eine halbwegs geglückte Macca-Ballade ist. Auch ist Mc-Cartneys Stimme, wie man spätestens seit seinem letzten regulären Album „Memory Almost Full“ weiß, äußerst brüchig geworden und lässt die Ausdrucksstärke früherer Tage vermissen. Ein nettes, aber überflüssiges Album, das uns mit der Hoffnung zurücklässt, dass der Meister im Zuge der gerade stattfindenden Neuveröffentlichung seines Gesamtwerks endlich auch mal wieder die kreativen Säfte fließen lässt.
Top-Track: My Valentine