RACHAEL YAMAGATA - Chesapeake

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Singer-Songwriter, Artpop/Pop | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 139 / 4-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Frankenfish | Autor: WS


Wer fleißig US-Serien wie „Grey’s Anatomy“, „Nip/Tuck“ oder „30 Rock“ schaut, dürfte schon über den einen oder anderen Song der 34-jährigen japanischstämmigen USAmerikanerin gestolpert sein. Wenn nicht, dann vielleicht über ihr gefeiertes Debüt „Happenstance“ von 2004 mit dem süchtig machenden Ohrwurm „Be Be Your Love“. Nun liegt ihr dritter Longplayer vor, wieder produziert von John Alagia. In „Even If I Don’t“ drückt Rachael Yamagata die Tasten ihres Klaviers so dynamisch, dass ihr glockenspiel- und celloverzierter Girlie-Kosmos voll abhebt wie einst bei Fiona Apple. In „Starlight“ gibt sie mit rauchiger Stimme und Americana-Sound die Abgebrühte. „Saturday Morning“ ist dafür so entspannt wie ein Jack-Johnson-Song. Großes Gefühlskino serviert sie wieder mit Klavier in „You Won’t Let Me“, dem Song über den Geliebten, der sie nicht mehr zurück will. Der streicherverhangene Himmel lässt hier wie in weiteren Balladen (großartig: „Full On“, nur mit Piano und Streichern) kein Auge trocken. Auch andere Stile wie lasziven Jazz-Pop und Slide- Guitar-Rock hat die Lady drauf. Keine Nummer enttäuscht oder überzieht mit zu viel Pop und falschem Pathos. Stattdessen: echtes Gefühl und erdige Soundfinesse.

Top-Track: You Won’t Let Me

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