Kategorie: CD-Reviews | Genre: Singer-Songwriter | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 163 / 9-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Yep Roc | Autor: BSV
Zwei Legenden sind hier aufeinander getroffen: Robyn Hitchcock, mittlerweile seit 20 Alben feste Größe in der Singer-Songwriter-/ Lo-Fi-/Psychedelic-Szene, konnte für „The Man Upstairs“ keinen Geringeren als Joe Boyd gewinnen, der 1967 Pink Floyds erste Single „Arnold Layne“ produzierte, später u. a. Nick Drake und The Incredible String Band. Nun stellte der US-Amerikaner Boyd dem Briten Hitchcock arg einschränkende Bedingungen: Aufnahme live im Studio und höchstens je sechs Tage für Takes bzw. Mixing. Dazu sollte die Hälfte der Songs aus Cover- Versionen nicht allzu berühmter Lieder anderer Musiker bestehen. Hitchcock stimmte begeistert zu und konzentrierte sich ganz auf das Songwriting und den Gesang. Die zehn Stücke sind spartanisch, meist erklingt nur eine Akustikgitarre, hier und da kommt noch ein Piano, etwas Cello oder eine Mundharmonika dazu. Kein Schlagzeug. Die Grooves des Vorgängeralbums fehlen völlig. Intimität, Zurückhaltung und Melancholie wurden hier großgeschrieben. Die Cover, u. a. von The Doors und Roxy Music, sind reduziert auf das absolute Minimum.
Top-Track: Trouble In Your Blood