STEVE ROTHERY - The Ghosts Of Pripyat

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 166 / 12-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Eigenvertrieb | Autor: BSV


Denkt man an ein potenzielles Soloalben des Marillion-Gitarristen Steve Rothery, stellt man sich womöglich instrumentale Tracks vor, in denen die Gitarre zwar eindeutig im Fokus steht, aber niemals zur reinen Selbstdarstellung missbraucht wird. Diese Erwartung hat Rothery auf seinem Studiodebüt „The Ghosts Of Pripyat“ exakt erfüllt. Der Mann ist so versiert und so erfahren und hat auch ein feines Händchen für betörendes Songwriting. Seine Tracks benötigen keinen Gesang. Er lässt die Gitarre sprechen. Natürlich ist seit 30 Jahren bekannt, dass er wie David Gilmour klingen kann. Das tut er auch hier. Aber eben nicht nur. Er erzeugt mal eiskalte, mal warm-melancholische, mal düstere, mal muntere Klanglandschaften. Ebenso wechselt der Sound seiner Gitarre. Die Melodienvielfalt seiner Soli ist über jeden Zweifel erhaben. Es kann auch mal urplötzlich losrocken, doch stets kontrolliert und mit angezogener Handbremse. Vielleicht ist die eine oder andere Passage zu lieblich gestaltet. Das schmälert den positiven Gesamteindruck aber nicht. Zusätzliches Bonbon: Steve Hackett und Steven Wilson dürfen auch etwas Gitarre beitragen.

Top-Track: Summer’s End

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