Kategorie: CD-Reviews | Genre: Rock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 162 / 7-8-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 9/10 | Label: Warner | Autor: MA
Thomas Earl Petty gibt keine Interviews, sondern lässt seine Musik sprechen – und wie. Sein 13. Studioalbum ist schon jetzt ein Highlight des ansonsten eher drögen Musikjahres 2014: Elf Songs, die stilistisch an sein kraftvolles Frühwerk anknüpfen und ein breites Spektrum von Rock, Pop, Jazz bis hin zu Blues abdecken. Wobei der 63-Jährige nicht nur mit seinem markanten Nasalgesang glänzt, sondern auch mit dichter Instrumentierung (Orgel, Harmonika, Streicher), starken Soli sowie Texten, die an triefendem Zynismus kaum zu überbieten sind. „I got a dream. Gonna fight until I get it right“, säuselt er im Opener „American Dream Plan B“ und hält seinen über-patriotischen Landsleuten den Spiegel vors Gesicht. Während er in „Burn Out Town“ ein wenig schmeichelhaftes Bild der USA als neue Dritte Welt entwirft bzw. in „Shadow People“ gegen religiöse Hardliner wettert. Wobei Petty am stärksten ist, wenn er – wie in „Red River“ – ungeniert drauflos rockt, mit tollen Melodien überrascht, in „Forgotten Man“ den „Magic Bus“ der Who beschwört und zum Finale (mit „Shadow People) sechseinhalb Minuten Wohlklang auffährt. Klasse!
Top-Track: Shadow People